100 Jahre: Ausgestorbenes Tier in Baden-Württemberg entdeckt

Ein Mann läuft mit einem roten Regenschirm bei Regenwetter durch den Wald. der Spaziergänger geht einen Waldweg mit Bänken entlang. Links und rechts stehen verschiedene Bäume. Tiere fühlen sich in dem Wald sehr wohl.
Symbolbild © imago/ Funke Foto Services

Ein fast ausgestorbenes Tier ist jetzt in Baden-Württemberg zurück. Naturschützer freuen sich sehr über die Rückkehr der Art. Doch die Politik ist besorgt und will zu harten Maßnahmen greifen.

Immer öfter entdecken Experten fast ausgestorben geglaubte Tiere in Deutschland, so wie jetzt auch in Baden-Württemberg. Doch es gibt ein Problem, denn die Raubtiere, um die es geht, sind mehr als gefräßig.

Extrem hungrig: Fischer machen sich Sorgen

Jetzt ist ein fast ausgestorbenes Tier zurück in Baden-Württemberg. Dabei handelt es sich um den Fischotter, welcher früher vor allem aufgrund seines wunderschön flauschigen Fells und seines als Delikatesse angesehenen Fleisches gejagt wurde. Diese Trends haben dafür gesorgt, dass Otter mittlerweile auf der Roten Liste der bedrohten Tiere stehen. Während die Raubtiere lange nur noch in Osteuropa zu finden waren, entdeckt man sie heute immer öfter auch wieder in Deutschland.

Tierschützer sind begeistert, doch Fischer machen sich Sorgen. Denn Otter sind nicht nur sehr niedlich, sondern auch außerordentlich gefräßig. So verspeisen sie pro Tag zwischen 0,4 und 1,2 Kilogramm Nahrung. Zu ihrem Lieblingsessen gehören Fische, Frösche sowie Krebse, Wasservögel und Insekten. Vor allem Fischzüchter fühlen sich deshalb durch die stetige Ausbreitung der Tierart bedroht und fordern Unterstützung seitens der Politik. Zwar sind bislang keine Schäden bekannt, allerdings gehen die Betroffenen stark davon aus, dass sich das ändern wird. Sie fordern daher die Möglichkeit des Abschusses von Einzeltieren. Der Landesverband der Berufsfischer und Teichwirte Baden-Württemberg schließt sich dieser Ansicht an, wenn sich die Situation verschärfen sollte.

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Keine Pläne: Die Freude überwiegt

Die Freude darüber, dass ein fast ausgestorbenes Tier jetzt in Baden-Württemberg zurück ist, scheint beim Umweltministerium jedoch zu überwiegen. Denn aktuellen Medienberichten zufolge gibt es keine konkreten Pläne, etwas gegen die Ausbreitung der Fischotter zu tun. Das liegt vor allem daran, dass die Anzahl der Tiere, die sich hier niedergelassen haben, überschaubar ist und keine Gefahr darstellt.

Falls sich das in Zukunft ändern sollte, möchte das Ministerium die Fische der Züchter zunächst durch Zäune vor den Raubtieren schützen. Ob es irgendwann auch eine Abschusserlaubnis in besonderen Fällen geben wird, ist unklar. Undenkbar ist das jedoch nicht, denn in Bayern gibt es diese bereits. Auch hier vermehren sich die Fischotter wieder. Im Unterschied zu Baden-Württemberg haben die Tiere in Bayern die Zuchtfische jedoch bereits für sich entdeckt und sich darüber hergemacht.