150.000 Module: Größter Solarpark eröffnet in Baden-Württemberg

Luftaufnahme eines sehr großen Solarfeldes auf einem Acker. Am Rand des Feldes lässt sich ein Dorf erkennen. Es handelt sich dabei offenbar um eine Landschaft auf deutschem Boden. Im Hintergrund sind zudem Windräder zu sehen. In Baden-Württemberg geht ein Solarpark ans Netz.
Symbolbild © imago/Rupert Oberhäuser

In Baden-Württemberg ist ein neuer Spitzenreiter ans Netz gegangen – denn hier hat jetzt der größte Solarpark des Landes eröffnet. Dabei versorgt er Zehntausende Haushalte mit grünem Strom.

Kleine Gemeinde, großer Strom: In Baden-Württemberg eröffnet ein Solarpark mit fast 150.000 Modulen. Das Projekt der EnBW soll jährlich über 30.000 Haushalte mit nachhaltigem, grünem Strom versorgen.

Ein Jahr Energie für Lörrach: Solarstrom auf 110 Fußballfeldern

Der Solarpark, den man jetzt in Baden-Württemberg eröffnet hat, ist eine beeindruckende Anlage: 146.016 Solarmodule erstrecken sich auf rund 80 Hektar Fläche. Das entspricht mehr als 110 Fußballfeldern. Die Gesamtleistung beträgt 80 Megawatt. Damit lassen sich jährlich bis zu 89,9 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen – das ist genug Energie, um beispielsweise alle privaten Haushalte einer Kleinstadt wie Schorndorf oder Lörrach (beide circa 50.000 Einwohner) ein ganzes Jahr lang komplett zu versorgen. Umso skurriler wirkt es da, dass die Anlage ausgerechnet in Langenenslingen im Kreis Biberach liegt. Schließlich leben hier nur 3.700 Menschen. Ihr Strombedarf ist also um ein Vielfaches gedeckt – und das über Jahrzehnte hinaus.

Besonders bemerkenswert: Das Millionenprojekt hat man komplett ohne staatliche Förderung umgesetzt. Der Energiekonzern EnBW hat den Bau nämlich aus eigener Tasche finanziert. Die Kosten liegen im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Die Unterstützung vor Ort war groß. Man merkte schnell, dass die Menschen wollen, dass man Baden-Württembergs größten Solarpark auch wirklich eröffnet. Denn alle Beschlüsse hierzu wurden im Gemeinde- und Ortschaftsrat einstimmig gefasst – ein klares Signal aus der Bevölkerung. Die offizielle Eröffnungsfeier ist für Juli geplant. Dazu erwartet man auch Vertreter aus der Landes- und Bundespolitik.

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Ohne Fördergeld – und dennoch mit voller Rückendeckung

Trotz der enormen Fläche wurde auch der Natur Rechnung getragen. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den zuständigen Behörden setzte EnBW zahlreiche Ausgleichsmaßnahmen um: Bestehende Streuobstbäume blieben erhalten, rund 250 zusätzliche Bäume und Sträucher werden gepflanzt. Zudem entstehen 30 neue Teiche als Lebensraum für Amphibien und andere Tiere.

Laut EnBW spart der Solarpark jährlich rund 60.000 Tonnen CO₂ gegenüber herkömmlicher Stromerzeugung ein – ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz in der Region. Leider klappt es nicht immer so reibungslos: In anderen Bereichen sieht es düsterer aus: Eine weitere deutsche Solarfirma ist insolvent.