Harte Entscheidung: Ein weiterer Traditionsbetrieb in Baden-Württemberg muss jetzt schließen. Der Inhaber hat lange versucht, den beliebten Laden am Leben zu halten. Jetzt gibt er auf.
Der Onlinehandel macht es vielen Geschäften nicht einfach. Jetzt muss ein weiterer Traditionsbetrieb trotz vieler Fans aufgrund der wirtschaftlichen Situation schließen.
Das ist einzigartig: Alles mit Liebe gemacht
Wer in Biberach etwas für den Garten braucht, hat mit dem Guter-Gaupp Gartenfachmarkt riesige Auswahl quasi direkt vor der Haustür. Doch das hat jetzt ein Ende. Noch begeistert der 1871 gegründete Laden seine Kunden nicht nur mit einer bunten Auswahl an Pflanzen, Blumen und Gartenzubehör, sondern auch mit einigen einzigartigen Produkten. Der Geschäftsmann, Michel Chavillié, welcher die Firma im Jahr 2011 von seinem Vater übernahm, hat sein ganzes Herzblut in den Betrieb gesteckt.
So legte er immer Wert auf Qualität und bot neben Massenware auch hart verpackte Saatkartoffeln, lose Rasensamen und selbst gemischtes Vogelfutter ohne unnötige Zusatzstoffe an. Während sein Konzept Kunden begeistert, leidet jedoch das eigene Portemonnaie. Denn der Preisdruck ist hoch, die Konkurrenz im Internet groß und Kunden anspruchsvoll, während sie bloß nicht zu viel bezahlen möchten. Genau deshalb hat Chavillié jetzt eine traurige Entscheidung getroffen: Der Traditionsbetrieb muss schließen.
Letzte Chance: Wer sparen will, soll jedoch zu Hause bleiben
Trotz aller Liebe zum Geschäft hat der Betreiber des Marktes sich nun schweren Herzens dazu entschlossen, die Türen für immer zu schließen. Seiner Auffassung nach wollen immer mehr Bürger online einkaufen, sodass der Einzelhandel zurückstecken muss. Offenbar haben Kunden immer weniger Verständnis für die Preisanstiege der Gartenprodukte. Er betont dabei, dass diese nicht in seiner Hand liegen und die Marge für ihn ohnehin gering sei. Für ihn ist deshalb klar, dass der Traditionsbetrieb nach 18 Jahren unter seiner Leitung schließen muss.
Treue Kunden haben allerdings noch bis Ende Juni Zeit, durch den Laden zu schlendern und sich mit Gartenartikeln einzudecken, bevor er schließt. Wer auf heftige Rabatte hofft, wird jedoch enttäuscht. Chavillié möchte keine Dumping-Preise in seinem Geschäft anbieten. Wer Qualität zu schätzen weiß, ist jedoch herzlich willkommen. Dort, wo es bis zum Sommer noch Blumen und Deko gibt, können die Menschen in Biberach dann vermutlich noch dieses Jahr Kaffee trinken. Denn hier soll ein Haus der Gesundheit inklusive Café entstehen.