8000 Arbeiter entlassen: Insolvenzwelle in Baden-Württemberg

Hohe Regale in einem großen Lager mit vielen Paketen und Ware bepackt
Symbolbild © istockphoto/Kamonchai Mattakulphon

Eine Insolvenzwelle rollt durch Baden-Württemberg, und mehr als 8.000 Arbeiter sind betroffen.

Immer mehr Unternehmen kämpfen mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation. Alleine 8.000 Arbeiter in Baden-Württemberg waren im ersten Halbjahr 2023 von Insolvenzen betroffen.

Beängstigende Zahlen

Immer mehr Unternehmen rutschen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation und den Spätfolgen der Pandemie in die Zahlungsunfähigkeit. Die Insolvenzen häufen sich und gefühlt nimmt die Welle gar kein Ende. Jetzt gibt es auch konkrete Zahlen, denn das Statistische Landesamt hat letzten Monat erklärt, dass alleine im ersten Halbjahr 2023 mehr als 900 Unternehmen die Zahlungsunfähigkeit offiziell gemacht haben. Besonders der Monat Juli scheint es dabei in sich gehabt zu haben, denn wenn man den Monat mit einbezieht, steigt die Zahl um 200 Insolvenzen auf fast 1.100 an.

Wann immer ein Unternehmen seine Rechnungen nicht mehr begleichen kann, hängen auch dutzende private Schicksale daran. Denn oft verlieren daraufhin viele Mitarbeiter ihre Jobs und müssen sich neu auf dem Arbeitsmarkt orientieren. Die genauen Zahlen schockieren, denn das Statistische Landesamt geht davon aus, dass mehr als 8.000 Arbeiter alleine in Baden-Württemberg im letzten halben Jahr von den Insolvenzen betroffen waren.

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Überdurchschnittlich hoch

Von Januar bis Juli wurden in Baden-Württemberg insgesamt 1.068 Insolvenzen beantragt, wovon Medienberichten zufolge 8.311 Arbeiter betroffen waren. Man geht dabei jedoch davon aus, dass die Zahl nicht der Realität entspricht, denn nicht immer ist die Meldung aller betroffenen Arbeitsplätze korrekt. Ob alle ihren Job tatsächlich verloren haben, ist unklar. Besonders einige Regionen scheinen stark von den Insolvenzen betroffen zu sein. Das zeigt zumindest eine Berechnung, bei der die Anzahl aller Insolvenzen pro 1.000 in den Regionen positionierten Unternehmen betrachtet wird.

Aus der Berechnung ergibt sich eine sogenannte Insolvenzhäufigkeit von 2,6 für das Bundesland. Demnach melden 2,6 von 1.000 in Baden-Württemberg ansässigen Unternehmen ihre Zahlungsfähigkeit an. Im Stadtkreis Mannheim ist die Häufigkeit mit 6,1 sehr hoch und auch der Kreis Pforzheim ist mit 5,9 weit oben angesiedelt. Dahingegen gab es im Landkreis Biberach mit einer Häufigkeit von 0,9 und im Hohenlohekreis mit 0,7 die wenigsten Insolvenzen.