Erneut steckt ein Familienunternehmen in Baden-Württemberg in der Krise und muss Maßnahmen, wie den Abbau von Stellen ergreifen. Es ist ein schwerer Schlag für die Region und Angestellten.
Viele Branchen in Deutschland kämpfen seit Jahren mit Krisen, die durch wirtschaftliche und strukturelle Veränderungen verursacht wurden. Viele müssen sparen und schließen deswegen Werke oder entlassen Mitarbeiter. Nun leitet sogar ein prestigeträchtiges Familienunternehmen aus Baden-Württemberg den Abbau ein.
Texmo Blank befindet sich im Umbruch und viele Mitarbeiter müssen gehen
Die Krise der Automobilbranche zog viele Probleme nach sich, die auch mittelständische Unternehmen wie Texmo Blank Germany stark treffen. Der Feinguss-Spezialist, der seit seiner Gründung 1960 fest in Riedlingen verwurzelt ist, plant große Veränderungen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Rund 140 der 400 Arbeitsplätze am Stammsitz will man sogar bis März 2025 abbauen. Diese Entscheidung fällt schwer, ist jedoch Teil eines umfassenden Plans, die Stabilität des Unternehmens zu sichern.
Mit der Übernahme durch Texmo Precision Castings im Jahr 2022 begann eigentlich eine neue Ära. Aus der Feinguss Blank GmbH wurde Texmo Blank Germany, ein Unternehmen mit fünf Standorten und 1.750 Mitarbeitenden weltweit. Dabei ist Riedlingen nach wie vor das Herzstück der Produktion. CEO Arjunan Ramachandran sieht die Restrukturierung allerdings als notwendig an, um den Betrieb für die Zukunft auszurichten und gleichzeitig Marktanteile zu verteidigen. Der Fokus liegt darauf, nachhaltige Strategien zu entwickeln, die den Standort stärken.
Neue Wege in einer veränderten Industrie sollen das Unternehmen retten
Im Mittelpunkt der Neuausrichtung steht außerdem der Umgang mit internen und externen Herausforderungen. Während Überkapazitäten und sinkende Margen die Effizienz des Standorts belasten, erfordert die schwächelnde Automobilindustrie als Hauptkunde schnelle Anpassungen. Neben dem Stellenabbau sollen interne Abläufe verbessert werden, um flexibler und kosteneffizienter zu produzieren. Dabei setzt das Unternehmen auf den Dialog mit dem Betriebsrat, um den Übergang für alle Beteiligten so fair und transparent wie möglich zu gestalten.
Spannend ist auch, dass Texmo Blank über die reinen Sparmaßnahmen hinausdenkt. Eine stärkere Diversifizierung der Produktpalette könnte das Unternehmen unabhängiger von der Automobilindustrie machen. Zudem prüft das Management, wie sich durch den Einsatz neuer Technologien und nachhaltiger Materialien Wettbewerbsvorteile schaffen lassen. Die kommenden Monate werden entscheiden, ob Texmo Blank die Herausforderung nicht nur bewältigt, sondern gestärkt aus ihr hervorgeht – als modernes Unternehmen, das seine Wurzeln in Riedlingen mit einer globalen Perspektive verbindet.