Alles steht still: Mega-Streikwelle überrollt Baden-Württemberg

Ein roter Zug fährt mit einem "Streik"-Schild aus einem Bahnhof aus. Diese Protestaktion soll auf die Arbeitsbedingungen und die niedrigen Löhne der Bahnfahrer- und Mitarbeiter aufmerksam machen. Auch auf dem Leuchtschild des Zuges steht in gelben Lettern "Weselsky" und "Express". Baden-Württemberg wird von einer Mega-Streikwelle überrollt.
Symbolbild © imago/ Wolfgang Maria Weber

Dem Süden stehen harte Zeiten bevor. Denn diese Mega-Streikwelle bringt Baden-Württemberg verschiedenste Ausfälle, Herausforderungen und Komplikationen. Das trifft Pendler, Schüler und Eltern mit voller Wucht.

Jetzt heißt es Improvisieren! Und wenn gar nichts mehr geht, muss man wohl zu Hause bleiben. Angesichts dieser Mega-Streikwelle in Baden-Württemberg werden tausende Menschen nicht rechtzeitig an ihr Ziel kommen – wenn sie überhaupt ankommen.

Warnstreiks stellen Pendler und Eltern vor massive Herausforderungen

Vom heutigen Montag bis Mittwoch werden bei der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) zahlreiche Bus- und Bahnverbindungen stillstehen. Einmal mehr trifft die Pendler des Landes ein schweres Schicksal. Da steht schon mal die Frage im Raum, ob man es überhaupt zur Arbeit schaffen wird. Den meisten Chefs ist das leider herzlich egal, wie man seinen Arbeitsplatz erreicht – Hauptsache, man schafft es. Diese Woche wird Baden-Württemberg nämlich von einer Mega-Streikwelle im Nahverkehr überschattet. Dabei erwarten uns massive Einschränkungen, sowohl bei den Bussen als auch bei der Bahn. Die Ursache sind – natürlich – festgefahrene Tarifverhandlungen. Denn die Gewerkschaft Verdi fordert für die betroffenen Mitarbeiter mindestens 350 Euro mehr Gehalt pro Monat. Außerdem soll es einen einmaligen Inflationsausgleich von 1.300 Euro geben. Die SWEG und andere Verkehrsunternehmen halten diese Forderungen für viel zu hoch.

Die Arbeitgeberseite bietet bereits eine Lohnerhöhung an. Doch mit den vorgeschlagenen 3 Prozent mehr Gehalt und einem Inflationsausgleich von 600 Euro möchten sich die Arbeitnehmer nicht zufriedengeben. Um den Druck für die kommende Verhandlungsrunde am Donnerstag zu erhöhen, organisierte man diese Mega-Streikwelle in Baden-Württemberg. Von heute bis zum Mittwoch werden bei der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) unzählige Bus- und Bahnverbindungen stillstehen. Das betrifft zahlreiche Regionen des Landes – von Rhein-Neckar über Südbaden, den Schwarzwald bis nach Heilbronn und Ulm. Besonders bitter ist dabei, dass auch der Schulbus vielerorts ausfallen wird. Dennoch steht die Verdi zu ihren Plänen. Andererseits, so heißt es, würde es niemals zu Veränderungen kommen.

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Bis man die Verhandlungen wieder aufnimmt, ist für die Fahrgäste auf nichts Verlass

In der aktuellen Lage, in der sich das ganze Land befindet, kann man wohl Verständnis für beide Seiten aufbringen. Sogar in der Automobilbranche kam es wieder zu einer Insolvenz. Trotzdem ist es ein Trauerspiel, dass dieser Kampf wieder einmal auf dem Rücken der Fahrgäste gekämpft wird. Was sollen die Eltern tun, wenn es die Kinder nicht in die Schule schaffen? Drückt der Chef wirklich ein Auge zu, wenn man verkündet, dass man heute (und morgen und übermorgen) nicht kommen kann?

Die SWEG gibt an, alles zu tun, um die Belastung für Fahrgäste so niedrig wie möglich zu halten. Dennoch wird sie bei der Mega-Streikwelle in Baden-Württemberg keine Ersatzbeförderungen anbieten können. Somit fallen diese Bus- und Bahnverbindungen komplett aus.

Man kann nur hoffen, dass die Verhandlungen am Donnerstag Ergebnisse bringen werden. Bis dahin wird der Weg zur Schule oder zum Arzt zum Hindernislauf werden. Tausende Menschen werden früher aufstehen müssen und auf ihr Glück hoffen. Wir wünschen allen viel Erfolg und gute Nerven.