Anders: Faschingsumzug auf dem Wasser in Baden-Württemberg

Viele Männer, Frauen und Kinder stehen am Ufer eines Flusses und beobachten den Faschingsumzug. Der Karnevalsumzug findet auf dem Wasser statt. Die Wagen sind bunt geschmückt und die Menschen verkleidet.
Symbolbild © imago/imagebroker

Narren aufgepasst! In Baden-Württemberg findet ein ganz besonderer Faschingsumzug auf dem Wasser statt. Dahinter steckt eine uralte Tradition aus dem Jahr 1936. Wer das Spektakel sehen will, muss sich jedoch beeilen.

Narren in ganz Deutschland sitzen schon jetzt auf heißen Kohlen. Denn bald ist es wieder so weit und geschmückte Wagen fahren durch die Städte. Ein besonderer Faschingsumzug in Baden-Württemberg findet sogar auf dem Wasser statt.

Der Name ist hier Programm

Für Freunde des Faschings gibt es nicht nur vier, sondern fünf Jahreszeiten. Und die fünfte ist in diesem Jahr relativ spät dran. Dennoch ist es nicht mehr lange hin, bis Narren in ganz Deutschland am 3. März ihre Kostüme anlässlich des Rosenmontags aus dem Schrank holen. In vielen Städten werden dann einige Straßen gesperrt, durch die bunt geschmückte Wagen mit lauter Musik fahren und den Zuschauern Bonbons zuwerfen.

Wer sich bei dem ganzen Spektakel etwas Abwechslung wünscht, sollte dieses Jahr unbedingt in den kleinen Ort Schramburg reisen. Denn hier findet am 3. März ein ganz besonderer Faschingsumzug auf dem Wasser statt. Die Einwohner feiern den Tag mit der sogenannten Da-Bach-na-Fahrt, die ihrem Namen alle Ehre macht und auf eine lange Tradition zurückblickt.

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Riesige Anstürme: Fast 30.000 Menschen

Hinter dem etwas anderen Faschingsumzug auf dem Wasser steckte ursprünglich eine Protestaktion des jungen Parlaments. Im Jahr 1936 fand sich eine Gruppe von Protestanten zusammen und wollte mit der wilden Fahrt über den Bach Berneck ein Zeichen setzen. Heute ist die Aktion zu Fasching, bei der teilweise bis zu 30.000 Zuschauer den Booten begeistert Jubelrufe entgegenschreien, für die Einwohner ein fester Bestandteil des Jahres.

Statt bunter Wagen im Stadtkern können Faschingsfans hier um die 40 sogenannte “Zuber” etwa 500 Meter den Bach heruntersausen sehen. Jedes festlich geschmückte Boot wird dabei von zwei Personen gesteuert. Für die Beteiligten bedeutet das tatsächlich erst einmal harte Arbeit. Denn sie müssen die schweren Zuber eigenhändig morgens durch die Innenstadt zum Bach tragen. Um 13 Uhr wird dann der Startschuss gegeben. Wer den außergewöhnlichen Umzug mit eigenen Augen erleben möchte, muss sich vorher unbedingt eine Eintrittskarte in Form eines Bändchens holen. Zudem ist die frühe Anreise ratsam. Denn wer die Zuber bei so vielen Zuschauern gut sehen will, braucht einen guten Platz am Ufer.