Angst: Wohnungen in Baden-Württemberg werden immer knapper

Andrang bei einer Wohnungsbesichtigung. Viele Menschen stehen Schlange, um in die Wohnung zu kommen. Sie wollen sich die einzelnen Zimmer ansehen und hoffen auf einen Mietvertrag. Die Wohnungsnot ist groß.
Symbolbild

Die Menschen sind verzweifelt: Die Wohnungen in Baden-Württemberg werden immer knapper. Ein bestimmtes Gesetz verhindert jetzt sogar, dass eine beliebte Stadt neuen Wohnraum für die Bürger schafft.

Die Wohnungen in Baden-Württemberg werden immer knapper und jetzt fallen wahrscheinlich auch noch 7.500 geplante Neubauwohnungen weg. Die Menschen wissen weder ein noch aus.

Der Wohnungsmarkt boomt – doch es gibt keine Wohnungen

Dass die Wohnungen in Baden-Württemberg immer knapper werden, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Statistiken zeigen, dass jedes Jahr ungefähr 10.000 neue Wohnungen zu wenig entstehen. Besonders stark betroffen ist davon die beliebte Landeshauptstadt Stuttgart. Denn hier explodiert der Wohnungsmarkt Berichten zufolge schon seit dem Jahr 2010. Die Nachfrage steigt seitdem unaufhörlich. So hat sich die Einwohnerzahl allein von 2010 bis 2018 um 9 Prozent erhöht.

Das Land tut sich währenddessen schwer, die Nachfrage zu bedienen, da die zur Verfügung stehenden Flächen stark begrenzt sind. Im Jahr 2022 wurden beispielsweise 39.935 Wohnungen geschaffen. Was erst einmal nach viel klingt, zeigt jedoch, dass die Bauzahlen erneut rückläufig sind. Genau deshalb war Stuttgart 21 trotz all der Kritik für viele auch ein Lichtblick. Denn auf der Fläche des bisherigen Bahnhofs sollte planmäßig ein neues Stadtviertel mit insgesamt 7.500 neuen Wohnungen entstehen. Damit ist die 85 Hektar große Fläche eine riesige Chance, mit der Entwicklung der Einwohnerzahl mitzuhalten. Es gibt jedoch ein großes Problem an der Sache. Denn so wie es aussieht, kann das sogenannte Rosensteinquartier nicht umgesetzt werden.

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Es sieht schlecht aus: Bittere Prognose

Denn während die Wohnungen in Baden-Württemberg immer knapper werden, verhindert ein Gesetz, dass in Stuttgart neuer Wohnraum geschaffen werden kann. Dabei handelt es sich um den Paragrafen 23 des AEG. Denn dieser Gesetzesauszug macht die Bebauung des ehemaligen Bahnhofs unmöglich, da er Eisenbahnanlagen einen höheren Stellenwert als Wohnfläche einräumt. Ursprünglich hatten sich die Verantwortlichen genau deshalb dazu entschieden, den Paragrafen noch vor den Neuwahlen umzuformulieren.

Politiker diskutierten wochenlang über eine Änderung des Gesetzes. Das Ergebnis ist jetzt für viele erschütternd. Denn aktuellen Medienberichten zufolge stimmen die Grünen einem Änderungspaket nicht mehr länger zu. Damit ist klar, dass sich vor den Wahlen nichts mehr tun wird und das Projekt in Stuttgart stillsteht. In Hinblick auf die Tatsache, dass die Umsätze im Wohnungsbau allein von Januar bis November letzten Jahres um mehr als 12 Prozent gesunken sind, ist das ein harter Rückschlag. So erwarten Experten aufgrund mangelnder Aufträge auch für 2025 keine Verbesserung der Lage. Für Bürger bedeutet das, dass der Kampf um Wohnraum sich weiter verschärfen wird und die Mieten aufgrund der hohen Nachfrage erneut steigen könnten.