Deutsche Gesundheitsämter schlagen Alarm und zahlreiche Menschen sind potenziell betroffen. In Baden-Württemberg verbreitet sich im Moment eine neue, ansteckende Pest. Von der sogenannten Hasenpest im Südwesten sind bereits zahlreiche Tiere betroffen und auch Menschen können sich mit dem Erreger infizieren.
Über eine ansteckende Pest im Jahr 2023, noch dazu in Baden-Württemberg, hätte bis vor kurzem noch keiner nachgedacht. Doch ist dies leider seitens der Behörden bestätigte Realität. Die infektiöse Krankheit namens Tularämie, die der Meldepflicht unterliegt, diagnostizierte man vor allem bei Feldhasen im Südwesten des Landes. Allerdings kann sie auch bei anderen Tieren, einschließlich Vögeln, auftreten. Die erkrankten Tiere versterben nach einer kurzen Phase der Krankheit, doch auch für die Menschen besteht Ansteckungsgefahr, weswegen man einige wichtige Aspekte beachten sollte.
Dem Menschen droht bei Erkrankung schwerer Krankheitsverlauf
Die traurige Gewissheit ist, dass auch Menschen an der Hasenpest erkranken können. Infektionsgefahr besteht vor allem durch den Kontakt mit infizierten oder toten Tieren. Allerdings ist die Krankheit nicht von Mensch zu Mensch übertragbar, was sie etwas weniger gefährlich macht. Die Symptome der Hasenpest reichen dabei von Durchfall, Gliederschmerzen und Erbrechen bis hin zu schweren Verläufen, bei denen man teils tagelang außer Gefecht gesetzt ist.
Bis Ende August 2023 meldeten die Gesundheitsämter 14 Fälle von Erkrankten – einer erhöhte Anzahl. Von diesen 14 Personen mussten mindestens 5 im Krankenhaus behandelt werden, erklärte ein Sprecher des Sozialministeriums. Es wurden aber zum Glück keine Todesfälle im Zusammenhang mit der Krankheit gemeldet. Selbst bei Risikopatienten und älteren Menschen ist es sehr unwahrscheinlich bis unmöglich, an der Hasenpest zu sterben.
Große Verbreitung der Hasenpest in Baden-Württemberg seit 2016
Seit 2016 verstärkte sich die Verbreitung der Hasenpest im Südwesten leider enorm und das Gesundheitsamt registrierte von Jahr zu Jahr immer mehr Fälle. Neben Karlsruhe wurde die Infektion auch in Freiburg und verschiedenen Landkreisen wie Rastatt, Neckar-Odenwaldkreis, Esslingen und anderen nachgewiesen. Dies bestätigte die dafür zuständige Stelle des Landwirtschaftsministeriums in Stuttgart.
Solche Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden können, werden auch als Zoonosen bezeichnet. Laut dem Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart trat die Hasenpest seit 2004 in Deutschland wieder auf, wobei sie sich im Südwesten seit 2016 verstärkt verbreitet. Die Anzahl der Tiere, die an der Krankheit leiden, blieben in den Jahren 2019 bis 2023 relativ stabil, mit durchschnittlich 20 bis 40 Fällen pro Jahr. Ob nächstes Jahr eine Besserung oder eine Verschlimmerung der Situation auftritt, lässt sich im Moment noch nicht sagen.