Obwohl Deutschland im internationalen Vergleich ein sehr wohlhabendes Land ist, herrscht dennoch vielerorts Armut. Viele der ärmsten Menschen leben in einigen wenigen Städten und Ortskreisen in Baden-Württemberg.
Baden-Württemberg gilt als wirtschaftlich stark, doch Armut betrifft hier Millionen. In einigen Städten wohnen die ärmsten Menschen in Baden-Württemberg sehr zentriert und fast ohne Chance auf einen sozialen Aufstieg.
Die Fakten hinter der Armutsstatistik, die Besorgniserregendes in Süddeutschland offenbart
Obwohl Baden-Württemberg für wirtschaftliche Stabilität steht, kämpfen viele Bewohner mit Armut. Besonders alarmierend: Kinder und Jugendliche sind immer häufiger betroffen. Hohe Wohnkosten verschärfen die Lage zusätzlich – und hinterlassen Spuren im Alltag der Menschen. Im Jahr 2022 lebten etwa 1,5 Millionen Menschen in Baden-Württemberg in Armut, das sind 13,5 Prozent der Bevölkerung. Ein Jahr später stieg die Quote auf 15,4 Prozent, was verdeutlicht, dass selbst wirtschaftlich starke Regionen gegen diesen Trend nicht gefeit sind. Besonders gravierend zeigt sich die Situation dabei bei jungen Menschen. Denn fast 20 Prozent der Kinder in dem Bundesland gelten als armutsgefährdet – mehr als der bundesweite Schnitt.
Ein Blick hinter die Zahlen zeigt, dass Einkommen allein nicht ausschlaggebend ist. Wohnkosten spielen eine immer größere Rolle. In Städten wie Stuttgart oder Freiburg verschlingen die Mieten oft über die Hälfte des Einkommens. Der Paritätische Wohlfahrtsverband errechnete 2024, dass die Armutsquote unter Berücksichtigung der Mietbelastung auf 18,5 Prozent steigt. Das Problem wird besonders in Ballungszentren deutlich, wo bezahlbarer Wohnraum zur Mangelware wird.
Regionen im Vergleich – und warum es Unterschiede gibt
Doch Armut ist, wie in ganz Deutschland, nicht komplett gleich verteilt. So ergibt sich in Baden-Württemberg ein differenziertes Bild. In der Rhein-Neckar-Region und Ostwürttemberg liegt die Armutsquote mit etwa 15 Prozent am höchsten. Im Raum Stuttgart ist sie mit 12,4 Prozent zwar geringer, doch die hohen Lebenshaltungskosten machen selbst hier das Leben schwer.
Die Ursachen sind vielfältig: Während wirtschaftlich stärkere Gebiete unter hohen Lebenshaltungskosten leiden, fehlt es in strukturschwächeren Regionen an Arbeitsplätzen und Perspektiven. Studien zeigen zudem, dass Studierende besonders betroffen sind, da staatliche Wohnpauschalen oft nicht mit den Mietpreisen mithalten können. Armut ist also längst kein Randproblem mehr. Um die Belastung durch Wohnkosten und Einkommensungleichheit zu mindern, braucht es durchdachte Strategien. Mehr bezahlbarer Wohnraum und gezielte Hilfen für Familien und die ärmsten Menschen in Baden-Württemberg könnten das Bild des Südwestens als wirtschaftliches Vorbild langfristig retten.