Die Mitarbeiter sind schockiert: Ein bekannter Familien-Betrieb in Baden-Württemberg kündigt jetzt eine massive Entlassungswelle an. Dabei hat das Unternehmen gerade erst einen Erfolg gefeiert.
Die Wirtschaftskrise in Deutschland will kein Ende nehmen. Nach echten Rekordumsätzen kündigt ein Familien-Betrieb in Baden-Württemberg jetzt einen Kahlschlag an.
Damit hat niemand gerechnet
Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Zeitungen nicht von einer neuen Insolvenz oder Kündigungswelle berichten. Baden-Württemberg trifft es dabei besonders hart. Allein in den Monaten Januar bis Juni wurden beim zuständigen Amtsgericht 1.245 Insolvenzen gemeldet. Dazu gehörte zum Beispiel erst im Dezember das bekannte Flugtaxi-Unternehmen Volocopter in Bruchsal. Mit dem Beginn des neuen Jahres geht es direkt mit einer schockierenden Hiobsbotschaft weiter.
Denn ein Familien-Betrieb in Baden-Württemberg will knapp 400 Mitarbeiter gehen lassen, um die herausfordernde Zeit zu überstehen. Dabei handelt es sich um die Balluff GmbH, welche 1921 als mechanische Reparaturwerkstatt gegründet wurde und ihren Hauptsitz in Neuhausen auf den Fildern hat. Die Firma gilt als führender Sensor- und Automatisierungsspezialist und verzeichnete erst im Jahr 2023 einen echten Rekordumsatz. Jetzt haben die Verantwortlichen offiziell verkündet, dass ein Großteil ihrer Belegschaft trotz dieser herausragenden Leistung gehen muss.
Unklar: Es ist noch nichts entschieden
Medienberichten zufolge hat die Geschäftsführung des Familien-Betriebs in Baden-Württemberg auch im Jahr 2023 schon gespürt, dass die wirtschaftliche Lage herausfordernd werden würde. Das Geschäftsjahr 2024 sollte ihr recht geben, denn die wirtschaftliche Situation verschlechterte sich. Seitdem scheint sich die Lage zugespitzt zu haben. Denn in der offiziellen Mitteilung am 16. Januar gibt der Betrieb bekannt, dass sie weltweit 400 von etwa 3700 Stellen streichen werden, um sich am Markt halten zu können. Die Verantwortlichen erklären weiterhin, dass kurzfristige Maßnahmen wie Kurzarbeit nicht genug seien, um die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen. Immerhin seien zahlreiche Kundenprojekte aus dem Bereich der Automobil- und Maschinenbaubranche weggefallen.
Die Geschäftsführerin Katrin Stegmaier-Hermle möchte dabei allein 275 Mitarbeiter am Hauptsitz im Ländle gehen lassen. Sie beteuert dabei, dass es keine andere Möglichkeit für das Unternehmen gäbe. Die Entlassungen will die Geschäftsführung in den kommenden Monaten in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat möglichst sozialverträglich gestalten. Was das genau für die Betroffenen bedeutet, ist allerdings noch unklar. Denn die Verhandlungen sind in vollem Gange.