Aus: Gegenstand-Verbot kommt an Schulen in Baden-Württemberg

Ein Klassenzimmer in einer Schule, mit Blick auf die Tafel. Die Tische und Stühle in der Bildungseinrichtung stehen für den Unterricht der Schüler bereit.
Symbolbild © istockphoto/tiero

An deutschen Bildungseinrichtungen herrschen, wie überall anders auch, gewisse Regeln und Pflichten. Doch dass nun dieses Gegenstands-Verbot in den Schulen in Baden-Württemberg kommen soll, hätten viele lange Zeit nicht für möglich gehalten.

Lange gab es eine politische Debatte darüber und nun könnte es bald zur Realität für Tausende Menschen werden. Dieses Verbot eines bestimmten Gegenstands an den Schulen in Baden-Württemberg soll vor allem eins zum Ziel haben, auch wenn Kritiker noch immer vehement dagegen argumentieren.

Die stille Revolution im Klassenzimmer: Man geht gegen versteckte Gefahren vor

In den letzten Jahren haben Smartphones den Alltag von Jugendlichen maßgeblich geprägt. Sie sind als ständige Begleiter nicht mehr wegzudenken und bieten Zugang zu sozialen Netzwerken, Spielen und Informationen. Doch diese Omnipräsenz hat auch ihre Schattenseiten. Studien zeigen, dass exzessive Smartphone-Nutzung die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen und das Lernvermögen mindern kann. Zudem steigt die Gefahr von Cybermobbing und viele Jugendliche fühlen sich trotz digitaler Vernetzung isoliert. Das alles konnte man als Elternteil in den letzten Jahren teils auch selbst beobachten.

Derzeit liegt die Entscheidung über die Handynutzung in Schulen bei den einzelnen Einrichtungen. Einige erlauben die Nutzung in Pausen, andere verbieten sie komplett. Diese uneinheitliche Praxis führt zu Unsicherheiten und unterschiedlichen Erfahrungen bei den Schülern. Ein Blick ins Ausland zeigt, dass Baden-Württemberg nicht allein mit diesem Anliegen dasteht. In Dänemark plant man tatsächlich derzeit ein gesetzliches Verbot für private Handys und Tablets in den Klassenzimmern und auf dem Schulgelände.

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Der konkrete Plan für ein zukünftiges Verbot lässt viele Fragen offen

Die Kultusministerin von Baden-Württemberg, Theresa Schopper, hat angekündigt, die private Nutzung von Smartphones an Schulen gesetzlich einschränken zu wollen. Ziel sei es, klare, altersgerechte Regelungen zu schaffen, die landesweit gelten und breite Akzeptanz finden sollen. Die genauen Details dieser Regelungen sind derzeit aber noch in Arbeit und noch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen.

Ein weiterer Aspekt, der in diesem Zusammenhang diskutiert wird, ist der generelle Kinder- und Jugendschutz im digitalen Raum. Schopper weist darauf hin, dass Jugendliche trotz Altersbeschränkungen leicht Zugang zu ungeeigneten Inhalten wie Gewaltvideos oder pornografischem Material erhalten könnten. Sie appelliert daher an die Bundesregierung, wirksamere Maßnahmen zum Schutz der Jugend im digitalen Raum zu ergreifen. Es bleibt spannend, welche konkreten Maßnahmen das Kultusministerium vorschlagen wird und wie diese von Schulen, Eltern und Schülern aufgenommen werden.