In Baden-Württemberg steht ein weiteres großes Werk vor dem Aus. Für die Angestellten ist das ein schwerer Schlag. Trotzdem war der Standort einfach nicht mehr länger tragbar.
Jahrzehntelang war es eine verlässliche Adresse, ein Ort voller Betriebsamkeit und Expertise. Doch bald werden hier die Maschinen für immer stillstehen. Denn jetzt schließt auch dieses große Werk in Baden-Württemberg.
Man hat den Betrieb schon mehrfach gerettet, doch jetzt kommt das Aus
Die Belegschaft weiß längst Bescheid – der letzte Arbeitstag rückt unaufhaltsam näher. Ende Mai ist es nämlich vorbei mit diesem Standort. Nur noch rote Zahlen zu schreiben, hält niemand dauerhaft aus. Hinzukommt, dass das Unternehmen schon so einige Insolvenzen hinter sich hat. Denn der Automobilzulieferer Rüster gehört bereits seit Mai 2023 zu dem türkischen Konzern Bayrak Technik GmbH. Und jetzt macht man das eine von zwei Werken in Baden-Württemberg dicht, nämlich den Standort in Deggingen. Für die 40 dort beschäftigten Mitarbeiter bedeutet das: Ab Juni müssen sie sich eine neue Stelle suchen oder schlimmstenfalls in die Arbeitslosigkeit gehen.
Hintergrund der Schließung ist die mangelnde Rentabilität des Werks. Bereits vor der Übernahme durch den türkischen Zulieferer Bayrak Lastik kämpfte Rüster mit finanziellen Schwierigkeiten und durchlief mehrere Insolvenzen. Zwar wurden mit der Übernahme alle vier deutschen Standorte unter dem neuen Namen weitergeführt, doch nun folgt die erste Werksschließung. Mit Deggingen schrumpft das Unternehmen von vier auf drei Standorte. Zumindest bleibt Baden-Württemberg mit dem Werk in Lauda-Königshofen weiterhin Teil der Unternehmensstruktur. Zudem bestehen noch Werke in Gedern (Hessen) und Rehburg (Niedersachsen).
Die Auto-Krise vertieft sich, während das Ländle den nächsten Produktionsstandort einbüßt
Für die Mitarbeiter in Deggingen ist es ein bitteres Ende. Lange Zeit prägten sie den Standort, jedoch bleibt nur noch das leere Werk zurück. Was einst ein Ort der Produktion war, wird bald zur Erinnerung. Genauso geht es den meisten Mitarbeitern eines Weltkonzerns, der gleich mehrere deutsche Standorte schließen muss.