Aus: Konzern will Hunderte Stellen in Baden-Württemberg kürzen

Maschinen in einer Textilfabrik bei der Herstellung in einer großen Halle. Mitarbeiter der Fabrik stehen mit blauen Arbeitshosen und blauen Oberteilen hintereinander gereiht an Nähmaschinen und nähen.
Symbolbild © istockphoto/idealistock

Ein bekannter Konzern will Hunderte Stellen in Baden-Württemberg kürzen. Die Geschäftsleitung hatte zuvor ein alternatives Konzept abgelehnt und sich dafür für den massiven Stellenabbau an einem Standort entschieden. 

Das ist ein herber Schlag für viele Mitarbeiter dieses Unternehmens. Denn in diese Woche hat ein Konzern mitgeteilt, Hunderte Stellen in Baden-Württemberg zu streichen. Besonders brisant: Mit einem anderen Konzept hätten die Verantwortlichen womöglich sogar einige Arbeitsplätze retten können.

Geschäftsleitung mit kompletter Zäsur in Deutschland

In Deutschland hagelt es weiterhin allerhand Hiobsbotschaften aus großen Unternehmen. Nun gerät ein Elektronikkonzern in die Schlagzeilen, der jetzt aufgrund finanzieller Probleme hunderte Stellen streicht. Die Geschäftsleitung begründet die Zäsur mit steigenden Produktionskosten, der schlechten Wirtschaftslage und dem Bedeutungsverlust gegenüber der Konkurrenz aus dem asiatischen Raum. Es handelt sich um den Konzern TDK Elektronics, der an seinem Standort in Heidenheim diesen großen Einschnitt für Hunderte Mitarbeiter plant.

Das Unternehmen fertigt elektronische Bauteile an und gilt in der Branche eigentlich als etablierte Säule. Der finanzielle Engpass trifft den Konzern jedoch hart. Die Problemen wollen die Führungskräfte daher unter anderem mit einer Verlagerung der Produktion in das europäische Ausland lösen. Für die Angestellten des Standorts in Heidenheim wirken die Pläne wie ein Schlag in die Magengrube. Denn von den 540 Mitarbeitern in der Niederlassung müssen rund 300 in den nächsten Wochen ihren Arbeitsplatz räumen. Ein Sozialplan soll die Belegschaft nun auffangen. Dieser beinhaltet Einigungen zur Frührente bei den älteren Mitarbeitern. Die betrieblich gekündigten Angestellten sollen außerdem Abfindungen bekommen.

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Alternativer Plan abgelehnt: Mitarbeiter schockiert

Auch wenn personelle Einschnitte angesichts der wirtschaftlichen Probleme wohl nicht vermeidbar sind, dürften viele Mitarbeiter von der Geschäftsführung schwer enttäuscht sein. Hintergrund: Der Betriebsrat hatte in Zusammenarbeit mit einer Gewerkschaft einen alternativen Plan ausgearbeitet und diesen den Entscheidern vorgestellt. Das Konzept sah vor, nur 50 Stellen in Heidenheim abzubauen und einen Sanierungsplan für die Produktionsstätte zu erarbeiten. Die Verantwortlichen lehnten aber den Vorschlag ab und halten auch daran fest, den Standort mittelfristig sogar komplett aufzulösen zu wollen.