Aus: Mercedes-Benz baut massiv Stellen in Baden-Württemberg ab

Mercedes-Mitarbeiter bei der Arbeit – das Mercedes-Emblem oder Markenlogo neben einem Arbeiter, der in einer Fabrik ein Fahrzeug, eine Komponente oder ein technisches Detail herstellt. Jetzt stehen bei Mercedes Stellen auf dem Spiel.
Symbolbild

Viele Wirtschaftsexperten und Beobachter haben es schon kommen sehen. Nun ist die traurige Gewissheit da. Der Autobauer Mercedes-Benz baut massiv Stellen in seinen Werken in Baden-Württemberg ab.

Mercedes-Benz steht vor radikalen Veränderungen: Milliarden sollen gespart werden, Tausende Stellen will der deutsche Mega-Konzern dazu abbauen. Doch welche Pläne verfolgt der Autobauer damit genau und was sind die Konsequenzen daraus?

“Next Level Performance”: Mercedes-Benz auf Sparkurs

Mercedes-Benz verfolgt mit seiner Strategie “Next Level Performance” ehrgeizige Einsparziele, die aber nicht jedem Angestellten und Benz-Fan gefallen dürften. Doch leider zwingt die angespannte Wirtschaftslage, vor allem auf dem Autobauer-Markt, den Konzern aus Stuttgart zu diesem Schritt. Bis 2027 möchte der Stuttgarter Automobilriese rund 5 Milliarden Euro einsparen, um effizienter zu werden und sich im internationalen Wettbewerb besser zu positionieren. Doch dieser Sparkurs bedeutet weit mehr als Kostensenkung – er geht mit massiven Veränderungen für die Belegschaft einher.

Kern des Programms ist dabei der Abbau von weltweit bis zu 15.000 Arbeitsplätzen, was etwa 10 Prozent der Belegschaft entspricht. Besonders betroffen sind die Finanzdienstleister Mercedes-Benz Bank AG und Mercedes-Benz Leasing Deutschland GmbH. Hier soll die Belegschaft von 850 auf 500 Mitarbeitende reduziert werden – ein Rückgang von 40 Prozent. Laut Unternehmensangaben soll dies “sozialverträglich” geschehen, etwa durch Altersteilzeitmodelle. Wie das konkret gelingen soll, bleibt aber noch offen. Dennoch wächst die Sorge um den Verlust von Expertise und mögliche Engpässe in der Arbeitsorganisation.

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Zwischen Effizienzsteigerung und kulturellem Wandel

Mit den Einsparungen möchte Mercedes-Benz dabei nicht nur Kosten reduzieren, sondern auch den digitalen Wandel beschleunigen. Neue Technologien und der Übergang zur Elektromobilität erfordern jedoch enorme Investitionen und das Geld ist auch beim Stuttgarter Konzern nicht unendlich da. Um konkurrenzfähig zu bleiben, legt der Konzern den Fokus daher auf schlankere Strukturen. Doch diese Transformation birgt Risiken: Der Verlust von erfahrenen Fachkräften könnte sich langfristig auf die Servicequalität auswirken, vor allem in den Finanzbereichen.

Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob der Sparkurs das Betriebsklima belastet. Neben der Angst vor Jobverlust kämpfen viele Mitarbeitende mit Unsicherheiten, was die Zukunft ihrer Position betrifft. Experten warnen daher, dass ein so tiefgreifender Stellenabbau auch die Unternehmenskultur verändern könnte – eine Kultur, die lange auf Stabilität und Mitarbeiterbindung gesetzt hat.