Nun heißt es für einen weiteren Betrieb: Tore zu. Ein Hersteller macht sein Werk in Baden-Württemberg dicht und enttäuscht so treue Kunden und natürlich auch seine Mitarbeiter enorm. Doch es führte kein Weg daran vorbei.
In der derzeitigen Wirtschaftslage, gezeichnet von wenig Konsum und steigenden Preisen für Rohstoffe und Energie, müssen immer mehr Betriebe ihr Geschäft aufgeben. So ergeht es nun auch einem Hersteller, der bekannt für seine lange Tradition ist und jetzt ein Werk in Baden-Württemberg widerwillig dichtmachen muss.
Konzern steht vor einem einschneidenden Wandel
Das Maschinenbauunternehmen Meiko aus Offenburg steht vor einer bedeutenden Umstrukturierung. Aufgrund der stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise sieht sich das Traditionsunternehmen gezwungen, den Standort Ettenheim bis Ende März 2025 aufzugeben. Diese Entscheidung basiert nicht nur auf den finanziellen Belastungen, sondern auch auf einem Rückgang der Aufträge und dem wachsenden Druck durch die internationale Konkurrenz. Die Schließung hat es dabei in sich. 55 Mitarbeiter, die in der Eisengießerei des Unternehmens tätig sind, müssen gehen.
Der Verlust des Standorts in Ettenheim bedeutet einen harten Einschnitt für das Unternehmen Meiko, das weltweit über 2.700 Menschen beschäftigt. Allein in Offenburg, dem Hauptsitz, arbeiten rund 1.200 Menschen. Trotz der schwierigen Entscheidung, die Geschäftsführer Thomas Peukert als notwendig bezeichnet, betont Meiko seine soziale Verantwortung. Deshalb möchte es als Stiftungsunternehmen die betroffenen Mitarbeiter so sozialverträglich wie möglich unterstützen. So will man für die betroffenen Mitarbeiter den Übergang in eine neue Beschäftigung abfedern.
Unverständnis und Sorge: IG Metall übt scharfe Kritik
Die Entscheidung zur Schließung hat in der Region Ettenheim große Bestürzung ausgelöst. Besonders die Gewerkschaft IG Metall, Kämpfer für die Arbeiterschaft, äußerte harsche Kritik. Obwohl Meiko nicht an Tarifverträge gebunden ist, sieht die IG Metall den Schritt als schwerwiegenden Rückschlag. Für die 55 betroffenen Mitarbeiter und ihre Familien stellt die Schließung eine existenzielle Bedrohung dar.
Zusätzlich äußerte die Gewerkschaft Bedenken, dass sich Meiko von seinen einstigen Werten entferne. Schließlich sei es ein Stiftungsunternehmen, das ursprünglich die Menschen in den Vordergrund gestellt habe. Nun entferne sich Meiko aber zunehmend von seiner ursprünglichen Unternehmensphilosophie. Trotz dieser Bedenken bleibt das Unternehmen bei seiner Entscheidung und betont, dass die Schließung aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen unausweichlich sei. Die Gewerkschaft fürchtet jedoch, dass dieser Schritt das Vertrauen der Belegschaft nachhaltig erschüttern könnte.