Nun beginnt wieder eine gefährliche Zeit in den deutschen Wäldern. Denn eine wahre Zecken-Plage droht gerade in ganz Baden-Württemberg auszubrechen. Eine Ausbreitung der gefährlichen Insekten ist ernstzunehmen.
Jedes Jahr gibt es in den deutschen Wäldern dasselbe Bild: Der Frühling kommt und mit ihm die Zecken. Die fiesen Blutsauger sind schon jetzt aktiv und breiten sich weiter aus. Tatsächlich könnte es bald zu einer echten Zecken-Invasion in ganz Baden-Württemberg kommen.
Wichtigster Grund für massive Zeckenplage ist einfach und erschütternd
Kaum sind die letzten Frosttage vorbei, regt sich unter Blättern und Grashalmen bereits eine unsichtbare Gefahr. Zecken, die früher erst im Frühling aus ihrer Starre erwachten, nutzen mittlerweile die milden Winter und bleiben fast das ganze Jahr über aktiv. Spaziergänger, Jogger und Haustiere können also selbst an sonnigen Februartagen zum Ziel der Blutsauger werden. Besonders in feuchten Wäldern und hohen Gräsern lauern sie auf ihren nächsten Wirt.
Die wachsende Zeckenpopulation in Baden-Württemberg ist vor allem eine Folge des Klimawandels. Steigende Temperaturen und feuchtere Bedingungen lassen nicht nur die heimischen Arten früher und länger aktiv bleiben, sondern locken auch neue, gefährlichere Spezies aus dem Süden an. Wissenschaftler beobachten bereits, dass exotische Zecken, die einst nur in warmen Regionen Europas vorkamen, sich hier etablieren. Eine davon, die Hyalomma-Zecke, kann sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit fortbewegen. Geht der Klimawandel ungehindert weiter, könnten sich Zecken in Zukunft also noch mehr, früher und aggressiver ausbreiten.
Zecken-Invasion in ganz Baden-Württemberg: Neue Arten bringen neue Risiken
Neben der bekannten Schildzecke, die vor allem FSME und Borreliose überträgt, sorgen nun tropische Zecken für Besorgnis. Hyalomma-Zecken können über einen Meter pro Sekunde zurücklegen – eine Geschwindigkeit, die in der Welt der Zecken fast beispiellos ist. Noch bedrohlicher ist jedoch ihr Krankheitspotenzial: Sie gelten als Überträger des Krim-Kongo-Fiebers, einer Virusinfektion mit hoher Sterblichkeitsrate.
Baden-Württemberg gilt als Hochrisikogebiet für FSME, doch die Zahl der gemeldeten Erkrankungen könnte in Zukunft weiter steigen – und das auch in Norddeutschland. Trotzdem ist vor allem der Süden besonders betroffen. Experten empfehlen deshalb die FSME-Impfung für alle, die sich oft in der Natur aufhalten. Gegen Borreliose gibt es zwar keine Impfung, doch Früherkennung ist entscheidend. Nach einem Aufenthalt im Freien hilft eine sorgfältige Körperkontrolle, um die winzigen Blutsauger rechtzeitig zu entdecken. Denn leider endet die Zeckenzeit nicht mehr im Herbst, sondern begleitet uns das ganze Jahr über.