
Heute beraten Kanzler, Minister und Autobosse über die Zukunft der Branche. Das Aus für Verbrenner wackelt – und Baden-Württemberg spielt dabei eine Schlüsselrolle. Das Bundesland macht jetzt Druck auf Berlin.
Beim heutigen Autogipfel im Kanzleramt steht viel auf dem Spiel, denn die deutsche Autoindustrie ist an einem Wendepunkt angelangt. Und das Verbrenner-Aus wackelt wohl bereits.
Klimaziele und Jobangst: Baden-Württemberg steht im Zentrum des Streits über das Verbrenner-Aus
Die deutsche Autoindustrie steckt in einer tiefen Krise – besonders in Baden-Württemberg. Werke wie bei Mercedes-Benz in Rastatt spüren den Druck: sinkende Absatzzahlen, teure Energie, wachsender Konkurrenzdruck aus China. Heute, am Donnerstag, treffen sich deshalb Vertreter aus Politik, Industrie und Gewerkschaften zum Autogipfel im Kanzleramt. Eingeladen hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Auch Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) und mehrere Ministerpräsidenten sind dabei. Ziel des rund zweistündigen Treffens ist es, Lösungen für die angeschlagene Branche zu finden. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Deutschland den Wandel zur Elektromobilität bewältigen kann – und ob das geplante Verbrenner-Aus ab 2035 überhaupt noch realistisch ist oder längst wackelt.
Besonders aus dem Südwesten kommt Widerstand. CDU-Landeschef Manuel Hagel und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut wollen mit einer Bundesratsinitiative das EU-weite Aus für Benziner und Diesel kippen. Sie warnen vor einem Verlust von Arbeitsplätzen und Know-how. Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) soll in Berlin für die Interessen des Autolands eintreten – allerdings mit gemäßigteren Tönen: Der Weg zur Klimaneutralität müsse stimmen, nicht jedes Datum. Bereits im Vorfeld des Gipfels hat die Bundesregierung an einem Hilfspaket für die Autoindustrie gearbeitet. Es soll Investitionen erleichtern, Innovation fördern und Deutschland als Produktionsstandort stärken. Besonders die SPD will den Wandel zur E-Mobilität damit beschleunigen – nicht bremsen.
Beim heutigen Autogipfel entscheidet sich, ob die Politik an ihren Zusagen festhält – oder zurückrudert
Doch klar ist: Lockerungen beim Verbrenner-Aus würden den Klimazielen schaden. Während die Industrie um mehr Zeit bittet, wächst bei Umweltverbänden der Druck, an den Zusagen festzuhalten. Der heutige Gipfel könnte zeigen, ob Deutschland bereit ist, Kurs zu halten – oder die Richtung zu ändern.
Der Autogipfel in Berlin ist mehr als ein Branchentreffen. Er zeigt, wohin sich das Autoland Deutschland bewegt – hin zu mutigem Wandel oder zurück zu alten Wegen. Die Entscheidung beginnt heute.














