Bank kündigt Mitarbeiter: Arbeitsweg als Kündigungsgrund

Geld abholen am Bankautomat mit einer ec-karte
Symbolbild

Ein ehemaliger Mitarbeiter klagt jetzt gegen seinen früheren Arbeitgeber. Die Bank BTV hatte ihn gekündigt und das aus einem offensichtlich, für den Ex-Mitarbeiter nicht nachvollziehbaren Grund.

Eine Bank aus Stuttgart hat einen Mitarbeiter gekündigt. Das ist nichts verwerfliches, doch der Grund dazu lässt nun aufmerksam aufhorchen. Schließlich ging das Ganze nun vor Gericht.

BTV-Bank kündigt Mitarbeiter und landet vor Gericht

Die BTV-Bank (Bank für Tirol und Vorarlberg) hat einen Sitz in Stuttgart. Nach der Kündigung klagte jetzt der ehemalige Mitarbeiter. Denn der Bankkaufmann wurde gekündigt, weil er von seinem Wohnort zum Arbeitsplatz pendelte. Jetzt treffen der Ex-Mitarbeiter und sein ehemaliger Arbeitgeber vor Gericht aufeinander.

Täglich fuhr der Bankkaufmann von seinem Wohnort zu seinem Arbeitgeber nach Stuttgart. Dabei fuhr er von der Schweiz in die baden-württembergische Landeshauptstadt. Dabei legte er 195 Kilometer täglich zurück. Der Pendler gab an, dass er bei seiner Freundin in der Schweiz wohne. Doch das stellte die Bank in Frage.

Nachweis nicht erbracht – Kündigung

Die BTV-Bank wollte von dem Bankkaufmann einen Nachweis erhalten. Dabei sollte er ein Fahrtenbuch vorlegen. Der Bankmitarbeiter verweigerte dies und erhielt daraufhin die Kündigung der Bank. Darin stand als Begründung, dass „das Vertrauensverhältnis zerstört“ sei. Außerdem vermute die Bank „den Versuch der Steuerhinterziehung.“ Jetzt ging alles vor Gericht.

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Dem Bankkaufmann geht es offenbar vor allem um seinen Ruf, denn genau das gab er zu Protokoll. Er wolle so lange vor Gericht gehen, bis sein Ruf wieder hergestellt sei. „Ich habe gegen die Kündigung vom Arbeits- bis hoch zum Verfassungsgericht geklagt, aber immer verloren. Jetzt geht es in die zweite Runde. Ich gebe so lange nicht auf, ehe mein Ruf wiederhergestellt ist“, so der ehemalige Bank-Angestellte.

Beide Parteien bleiben stur

Weder der ehemalige Angestellte, noch die Bank wollen aufeinander zugehen. Die Bank ist offenbar der festen Meinung, dass der Mitarbeiter sich Steuervorteile als Grenzgänger erschleichen wollte. Die Bank sieht sich im Recht, denn man habe das Arbeitsverhältnis rechtens beendet.

Als nächstes sehen sich die beiden Parteien voraussichtlich Mitte 2022 vor Gericht wieder. Der Bankkaufmann möchte auf diese Weise seinen Ruf wieder hergestellt bekommen. Laut eigener Angaben soll auch die Beziehung zu seiner Freundin mittlerweile aufgrund des Ärgernisses zerbrochen sein.