Befällt Köpfe: Parasit breitet sich rasant in Baden-Württemberg aus

Eine Lupe wird an den Haaransatz eines Mannes gehalten, um die Kopfhat und das Haar genauer zu untersuchen. Womöglich befinden sich Läuse oder Parasiten im Haar oder auf der Kopfhaut des Mannes.
Symbolbild © imago/ Panthermedia

Diese Gefahr sollte jeder, der an seinem Haupthaar hängt, ernst nehmen. Ein tückischer Parasit breitet sich aktuell rasant in Baden-Württemberg aus und befällt die Köpfe der Menschen.

Die eigene Hygiene sollte man nie vernachlässigen, doch gegen diese Ausbreitung hilft auch Haarewaschen kaum. Winzige Krabbeltiere sorgen für steigende Fallzahlen im ganzen Land. Denn ein Parasit breitet sich nun ungehindert in Baden-Württemberg aus und sorgt für Verunsicherung.

Wenn es plötzlich auf dem Kopf kribbelt, sollte man aufpassen

Ein leichtes Jucken, ein unruhiges Gefühl auf der Kopfhaut – was harmlos beginnt, kann schnell zu einem echten Problem werden. Kopfläuse sind winzige Überlebenskünstler, die sich fast unsichtbar zwischen den Haaren verstecken. Besonders in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Kindergärten finden sie ideale Bedingungen, um sich auszubreiten. Anders als oft vermutet, haben Kopfläuse nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Sie interessieren sich weder für sauberes noch für schmutziges Haar – Hauptsache, sie finden Wärme und Blut. Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren sind besonders häufig betroffen, da sie beim Spielen oft engen Kontakt zueinander haben.

Ein kurzer Moment reicht den Krabbeltieren aus, um von einem Kopf zum nächsten zu wandern. Besonders in den kalten Monaten, wenn man Mützen und Schals trägt, explodieren die Fallzahlen. So melden Gesundheitsämter in Baden-Württemberg aktuell steigende Zahlen. Im Landkreis Sigmaringen wurden allein in den ersten Monaten des Jahres 2025 dreimal so viele Fälle wie im Vorjahr verzeichnet. Auch im Landkreis Göppingen nimmt die Zahl der Meldungen zu – besonders im Herbst häuften sich hier die Infektionen. Doch warum lässt sich der Parasit so schwer bekämpfen?

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Parasit breitet sich in Baden-Württemberg ungebremst aus: Nur wenige Mittel helfen

Das größte Problem ist eine unzureichende oder zu früh abgebrochene Behandlung. Viele Eltern setzen auf Hausmittel, die oft nicht ausreichen, oder sie vergessen die zweite Behandlung nach acht bis zehn Tagen. Doch ohne diesen zweiten Schritt überleben die Eier und neue Läuse schlüpfen. Auch die verspätete oder fehlende Meldung an Schulen und Kitas sorgt für weitere Ansteckungen. Manche Eltern fürchten Stigmatisierung und behalten den Befall lieber für sich – mit fatalen Folgen für andere Familien. Dabei ist eine Meldung gesetzlich vorgeschrieben, um weitere Ausbrüche zu verhindern.

Das Gesundheitsministerium rät zu regelmäßigen Kontrollen mit einem Läusekamm. Auch Bettwäsche, Handtücher und Kuscheltiere sollten heiß gewaschen oder luftdicht verpackt werden. Nur mit konsequenter Behandlung und offener Kommunikation lässt sich die Plage eindämmen – sonst wird der Parasit auch in Zukunft weiter auf Kinderköpfen herumkrabbeln.