Viele Firmen in Baden-Württemberg kämpfen mit der wirtschaftlichen Situation und rechnen mit etlichen Kündigungen.
Viele Firmen der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg haben Probleme, die immer weiter steigenden Kosten zu decken. Auf Mitarbeiter könnte daher bald eine große Entlassungswelle zukommen.
Drastische Probleme
Seit Monaten kämpfen viele Unternehmen mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation. Die Inflation sorgt dafür, dass Kosten für beispielsweise das Personal, Rohstoffe und auch Energie immer weiter steigen. Das Statistische Bundesamt machte zuletzt öffentlich, dass alleine im ersten Halbjahr dieses Jahres mehr als 900 Unternehmen ihre Zahlungsfähigkeit offiziell gemacht haben. Jetzt hat der Interessenverband Südwestmetall eine eigene Umfrage durchgeführt, um die Lage einschätzen zu können. Die Ergebnisse versprechen keine baldige Besserung.
Der Verband hat insgesamt mehr als 400 Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen befragt. Ziel des Interessenverbandes war es dabei, die Industrie bestmöglich abzubilden. Die Ergebnisse der im September durchgeführten Umfrage zeigen, dass Firmen der Automobilindustrie, des Maschinenbaus sowie der Metall- und Elektroindustrie nicht damit rechnen, dass sich die Situation in naher Zukunft verbessert. Vor diesem Hintergrund gaben die befragten Firmen an, bereits mit weniger Personal zu planen.
Weniger Einnahmen
Die Umfrage zeigt, dass sich die Kosten für jedes sechste Unternehmen aufgrund der steigenden Energiepreise mehr als verdoppelt haben. Zu den Herausforderungen der Inflation kommt, dass viele Unternehmen weniger Aufträge erhalten und der Umsatz infolgedessen zurückgeht. Einige Firmen geben an, dass es zu wenig Personal für eine reibungslose Produktion gäbe, wodurch es immer wieder zu Verzögerungen komme. Aktuell gehen die Unternehmen nicht davon aus, dass sich die Situation zum positiven wendet, doch Joachim Schulz, der Vorsitzende des Interessenverbandes, beschwichtigt innerhalb einer Pressemitteilung. Ihm zufolge müssen sich Angestellte der Region keine zu großen Sorgen machen, da die Firmen in Baden-Württemberg „innovative Produkte mit Weltruf und hinreichend Kreativität“ besitzen. Daher könnten diese die Herausforderungen meistern.
Er weist zudem darauf hin, dass die Unternehmen „hervorragend ausgebildete, motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ haben. So werden ihm zufolge zwar durch die Transformation bestimmte Tätigkeiten wegfallen, dennoch werden Fachkräfte weiterhin gebraucht. Schulz geht sogar von einem steigenden Bedarf auf. Er macht außerdem klar, dass der Verband sich mehr Unterstützung seitens der Politik wünscht. So ist er der Meinung, dass die Politik Potenziale in Deutschland besser fördern sollte. Auch die Möglichkeit für ausländische Fachkräfte, hierzulande zu arbeiten, müsse seiner Meinung nach durch eine Digitalisierung und Änderung der Verfahren vereinfacht werden.