Bestimmte Sparten: Arbeitskräfte-Mangel in Baden-Württemberg

Ein Mann, wohl ein Schreiner oder Mitarbeiter in einem handwerklichen Betrieb, bearbeitet und schleift gerade seine Holzarbeit, eine schöne, längliche Bank.
Symbolbild © iStock/Hispanolistic

In bestimmten Sparten ist der Fachkräftemangel in Baden-Württemberg besonders groß. Eine neue Statistik zeigt, dass ein vor allem im Sommer wichtiger Geschäftsbereich große Probleme hat.

Einige Branchen in Baden-Württemberg müssen wirklich kämpfen, um ohne ausreichend Personal zurechtzukommen. Davon ist vor allem eine Berufsgruppe betroffen, die wir gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel am dringendsten benötigen.

Das Problem ist schon lange bekannt

Der Fachkräftemangel ist keine neue Herausforderung für deutsche Unternehmen. Schon seit vielen Jahren klagen die Vertreter einiger Berufsgruppen über fehlenden Nachwuchs. Eine Studie aus dem Jahr 2024 ergab, dass deutschlandweit über 500.000 qualifizierte Mitarbeiter fehlen. Experten schätzten, dass die Zahl bis 2028 nicht plötzlich in einen unproblematischen Bereich sinken werde. Auch Baden-Württemberg ist von dieser Entwicklung betroffen.

Während einige Branchen der Gegend genug motivierte Bewerber haben, klagen andere Sparten in Baden-Württemberg über fehlendes Personal. Die Bundesagentur für Arbeit wertet die Marktsituation einmal im Jahr aus und unterteilt die Berufe dabei anhand von sechs statistischen Indikatoren mit einem Punktesystem in vier Gruppen auf. Während sie bei “0” sehr weit von den Anzeichen eines Engpasses entfernt sind, liegen bei dem Wert “3” klare Anzeichen vor.

Offensichtlich will niemand hier arbeiten

In Baden-Württemberg gibt es gleich mehrere Sparten, die ihre Stellen nicht besetzen können. Angeführt wird die Auswertung der Arbeitsagentur von der Hotellerie, welche mit einem Wert von 2,8 einen massiven Mangel aufweist. Offensichtlich gibt es viel zu wenige junge Menschen, die in dem Bereich arbeiten möchten. Das dürfte die deutschen Betriebe vor allem in der aktuell laufenden Hochsaison vor echte Herausforderungen im Unternehmensalltag stellen. In den Pflegeberufen sieht es im Vergleich dazu leider überhaupt nicht besser aus.

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Während die Menschen immer älter werden und der demografische Wandel maßgeblich zur Situation auf dem Arbeitsmarkt beiträgt, gibt es zu wenig Personal, welches sich um die älteren Mitglieder unserer Gesellschaft kümmert. Mit einem Wert von 2,7 folgen in der Liste Arzt- und Praxishilfen sowie Personal in der Medizin-, Orthopädie- und Rehatechnik. Doch auch handwerkliche Berufe werden scheinbar unbeliebter. Denn auf den oberen Rängen der Auswertung stehen auch die Mechatronik und Automatisierungstechnik, die Bodenverlegung, die Holzbe- und Verarbeitung sowie die Klempnerei, Sanitär, Heizung, Klimatechnik. Die Situation ist angespannt. Für junge Menschen bietet der dringende und hohe Personalbedarf jedoch auch die Chance, schnell eine geeignete Stelle in betroffenen Branchen zu finden. Der aktuellen Prognose zufolge soll sich der massive Fachkräftemangel zumindest in den nächsten Jahren nicht bessern.