Bio pur: In Baden-Württemberg essen immer mehr Bürger Unkraut

Man sieht viel Unkraut im Boden. Eine Hand zieht gerade Löwenzahn aus der Erde. Daneben liegt Gras. Hier wird in einem Beet gegärtnert.
Symbolbild © istockphoto/gabort71

Was für die einen Menschen ekelhaftes Grünzeug ist, ist für andere Bio pur. In Baden-Württemberg essen immer mehr Bürger Unkraut. So mancher verzieht darüber das Gesicht.

Bio pur oder doch einfach nur Unkraut – darüber streiten sich derzeit mal wieder die Bürger. In Baden-Württemberg jedenfalls setzen immer mehr Bürger Kräuter und Co. auf ihren Speiseplan. Für viele Menschen gehört dieses Unkraut jedoch nicht auf den Teller, sondern in die Tonne.

Unkraut ist nicht gleich Unkraut

Mal zwickt es hier und mal schmerzt es dort. So mancher Bürger leider unter großen und kleinen gesundheitlichen Beschwerden. Viele greifen nicht selten zu Tabletten, aber einige Bürger besinnen sich auch auf Kräuter. So manche Entschlackungskur wird auch gerade im Frühling ins Auge gefasst, wenn der Sommer und die Badesaison näher rücken. Oftmals ist das auch die Zeit, in der Menschen vermeintlichem Unkraut wieder mehr Beachtung schenken. Schließlich ist für einige Bürger bestimmtes Grünzeug nicht einfach nur ein Ärgernis im Garten, sondern sogar zum Verzehr geeignet.

Sammeln nur für den Eigenbedarf

Bei dem genießbaren Unkraut handelt es sich um Wildkräuter, die auf Wiesen, Äckern, in Flussauen und auch in Wäldern wachsen. Diese Wildkräuter vermehren sich ohne menschliches Zutun und sind als Ur-Pflanzen nicht im Rahmen von Züchtungen verändert worden. Die wild wachsenden Kräuter dürfen nur in geringen Mengen zum Eigenbedarf gesammelt werden. Außerdem sind die Kräuter schonend zu entnehmen, indem nur ein paar Blätter von der Pflanze abgezupft werden. Weil die Inhaltsstoffe der Wildkräuter sehr empfindlich auf Sonne und Wärme reagieren, sind die gesammelten Kräuter in ein feuchtes Tuch einzuschlagen und in einem dunklen Korb zu transportieren.

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In Deutschland wachsen über 1.500 essbare Wildkräuter, von denen auch viele in Baden-Württemberg zu finden sind. Gerade in der Zeit von März bis Mai sind die Blätter von Wildkräutern am frischesten. Die beste Erntezeit von Bärlauch beispielsweise ist vor der Blüte, aber dieser ist leicht mit den giftigen Maiglöckchen oder der Herbstzeitlosen zu verwechseln. Der beliebte Bärlauch sorgt für ein starkes Immunsystem und fördert die Verdauung und Durchblutung. Auch Sauerampfer sorgt für eine gute Durchblutung und enthält außerdem viel Vitamin C. Giersch hingegen wirkt entzündungshemmend und enthält viel Vitamin B, dabei ist das Kraut genauso wie Petersilie zu verwenden. Während Brennnessel entgiftet, wirkt Gänseblümchen entkrampfend und schmerzlindernd.