Viele haben es sich schon gedacht, doch nun liefern neueste Zahlen Konkretes dazu. Die Kriminalität in Baden-Württemberg stieg zuletzt enorm und befindet sich aktuell auf einem Rekordhoch.
Viele beobachten diese dramatische Situation schon seit Jahren mit großer Sorge. Nun bestätigen Zahlen den Verdacht. Die Kriminalität in Baden-Württemberg befindet sich auf einem Rekordhoch – ein Landkreis ist davon besonders betroffen.
Wunderschöne Natur mit dunklen Seiten: Wenn Idylle trügt
Zwischen Basel, Mulhouse und dem Schwarzwald liegt eine Region, die für viele als kulturelles und wirtschaftliches Tor nach Europa gilt. Doch genau diese Offenheit bringt auch dunkle Seiten mit sich. Der Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg steht exemplarisch für die Spannungen, die an geografischen Nahtstellen entstehen können. Täglich passieren Tausende Menschen die Grenzen – Pendler, Touristen, Spediteure. Gleichzeitig nutzen auch Schleuser und Kriminelle die Transitlage aus, um illegale Wege ins Land zu finden. Der enge Austausch mit Nachbarländern macht grenzüberschreitende Ermittlungen zur Routine für die Polizei – aber auch zur Herausforderung.
Besonders auffällig: Ein Großteil der erfassten Straftaten fällt unter das Ausländerrecht – darunter illegale Einreisen oder gefälschte Papiere. Fast jede zweite Anzeige im Jahr 2024 betraf diesen Bereich. Diese Zahlen verzerren das Gesamtbild, zeigen aber zugleich, wie stark Migration und Kriminalstatistik im Grenzgebiet ineinandergreifen. Gleichzeitig gelang den Behörden ein bemerkenswerter Erfolg: Mit 62,1 Prozent liegt die Aufklärungsquote im Kreis Lörrach über dem Landesdurchschnitt. Diese Zahl steht für engagierte Ermittlungsarbeit – trotz internationaler Komplexität, hohem Personalaufwand und wachsendem Druck.
Kriminalität auf Rekordhoch: Brennpunkt Baden-Württemberg spitzt sich zu
Während die Kriminalität insgesamt leicht rückläufig ist, schokieren andere Entwicklungen umso mehr. Besonders deutlich: Die Gewalt im Landkreis Lörrach hat ein Zehnjahreshoch erreicht. Öffentliche Plätze werden vermehrt zur Bühne für Übergriffe, Raub oder Sexualdelikte – viele davon verursacht durch jugendliche Täter. Auch die Kriminalität im Alltag nimmt zu: Die Zahl von Autodiebstählen stiegen 2024 um 44 Prozent. Dabei suchen Täter gezielt nach unverschlossenen Fahrzeugen – oft in Wohngebieten oder auf Pendlerparkplätzen. Selbst Kinder treten inzwischen als Ladendiebe in Erscheinung. Hier zeigt sich ein besorgniserregender gesellschaftlicher Trend.
Immerhin: Die Zahl der Einbrüche in Wohnungen ging im selben Zeitraum um rund 25 Prozent zurück. Auch Diebstähle von Fahrrädern nahmen ab, obwohl teuere E-Bikes weiterhin lukrative Ziele sind. Neue Präventionsmaßnahmen zeigen Wirkung – zumindest punktuell. Trotz allem bleibt Lörrach ein Sonderfall im Land. Die Mischung aus internationaler Mobilität und komplexer Kriminalität stellt die Sicherheitsbehörden hier dauerhaft auf die Probe – und macht den Kreis zum Brennpunkt in Baden-Württemberg.