Bürger in Sorge: Neue Wölfe in Baden-Württemberg gesichtet

Ein Rudel von Wölfen steht mitten im Wald. Die drei wilden Tiere stehen nebeneinander in der Natur. Ihr Fell ist braun-gräulich und sie schauen gebannt in die Ferne. Die Wölfe in Deutschland vermehren sich.
Symbolbild © istockphoto/heckepics

Es werden immer mehr: Jetzt wurden neue Wölfe in Baden-Württemberg gesichtet. Die Bürger machen sich zu Recht Sorgen, immerhin ist es keines der bekannten Territorien der Tiere.

Scheinbar haben sich neue Wölfe in Baden-Württemberg niedergelassen. Die Tiere erobern sogar komplett neue Gebiete.

Zwei neue Sichtungen nach der Tragödie

Während Wölfe in Deutschland jahrelang als ausgestorben galten, kam es in den letzten Jahren immer wieder zu Sichtungen. Im vergangenen Jahr kam sogar ein Welpe in Baden-Württemberg zur Welt. So lebte im Ländle tatsächlich nach 150 Jahren das erste Mal wieder ein Wolfsrudel. Doch der junge Wolf und seine Mutter sind kurz hintereinander bei zwei Unfällen im Schwarzwald gestorben.

Daher gingen die Experten davon aus, dass nur noch der einsame Rüde in dem Gebiet zurückblieb. Der Vorfall war für Tierschützer ein echter Rückschlag, doch sie zeigten sich schon damals optimistisch, dass es bald ein neues Rudel geben wird. Diese Annahme begründen sie damit, dass von einer immer stärkeren Ausbreitung der Tiere in Deutschland auszugehen sei. Jetzt wurde ihre Hoffnung bestätigt, denn es gibt scheinbar zwei neue Wölfe im Ländle. Die beiden treiben sich dabei in vollkommen neuen Gebieten herum.

Sie breiten sich rasant aus: neues Wolfsgebiet entdeckt

Um die Ausbreitung der Wildtiere unter Kontrolle behalten zu können, stellen die Verantwortlichen auch immer wieder Fotofallen auf. Dabei handelt es sich in der Regel um digitale Wildkameras, welche die Wölfe durch einen Bewegungssensor, ablichten und die Experten mit Nachweisen versorgen. Genau so eine Fotofalle hat jetzt ein Bild von einem Wolf im Markgräflerland geschossen. Nur kurze Zeit später löste ein weiteres Tier ein solches Gerät in Donaueschingen aus. An beide Orte haben sich die Wölfe bislang nicht ausgebreitet. Bei dem Tier aus dem Markgräflerland, geht das Landesumweltministerium aktuell davon aus, dass es sich um einen aus Müllheim im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald zugewanderten Rüden handelt.

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Zu dem zweiten Tier gibt es bislang keine näheren Informationen. Aktuell geht der Wildtierexperte Felix Böcker von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg davon aus, dass insgesamt drei Tiere im Schwarzwald sesshaft sind. Da Wölfe am Tag gern mehr als 70 Kilometer zurücklegen, wird es jedoch wohl immer wieder zu neuen Sichtungen in teilweise unbekannten Wolfsgebieten kommen. Das besorgt vor allem die Bürger, die Nutztiere halten. Immerhin gab es in der Vergangenheit schon einige Angriffe, bei denen die Wölfe Nutztiere gerissen haben. Die EU-Staaten diskutieren den Schutzstatus der Wölfe aktuell genau aus diesem Grund. Es könnte sich also bald etwas für die Landwirte ändern.