Chaos droht: Massive Streikwelle erwartet in Baden-Württemberg

Zahlreiche Mitarbeiter versammeln sich zu einem Streik gegen den Arbeitgeber. Die Gewerkschaft unterstützt die Arbeiter. Die Menschen halten Flaggen in der Hand.
Symbolbild © imago/diebildwerft

Bürger müssen sich diese Woche auf Chaos und Stress gefasst machen. Denn jetzt droht eine massive Streikwelle in Baden-Württemberg. Für Eltern wird es an dem Tag besonders hart.

In Baden-Württemberg kommt es diese Woche zu einer heftigen Streikwelle, welche die Geduld der Bürger auf die Probe stellen wird. Zahlreiche Einrichtungen sind davon betroffen.

Arbeitgeber sagen nein: Die Forderung wurde abgelehnt

Die wirtschaftliche Situation ist angespannt und die Deutschen zahlen im Rahmen der Inflation ordentlich drauf. Studien zufolge sind allein die Preise für Lebensmittel im Vergleich vom Januar 2020 bis Mai 2024 um satte 15 Prozent gestiegen. Da ist es wenig verwunderlich, dass zahlreiche Bürger mehr Geld von ihren Arbeitgebern verlangen und bereit sind, dafür zu kämpfen. Die Gewerkschaft Ver.di setzt sich dabei als Gewerkschaft für die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes ein und läutet diese Woche die erste Runde der Tarifverhandlungen ein.

Sie fordern dabei acht Prozent mehr Geld für die Angestellten im kommunalen Nahverkehr sowie in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes. Da die Arbeitgeber eine Erhöhung bislang ablehnen, müssen sich die Bürger in Baden-Württemberg jetzt auf eine heftige Streikwelle einstellen. Konkret werden in den nächsten Tagen nach und nach zahlreiche Beschäftigte der Kliniken, Kindergärten, Stadtwerke, Arbeitsagenturen, Sparkassen, der Stadtverwaltung sowie des Nahverkehrs für mehr Geld auf die Straße gehen, anstatt wie gewohnt zu arbeiten.

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Die Streikwelle in Baden-Württemberg lässt dabei keine Region aus. So herrschte am Montag bereits Chaos in Münsingen, Metzingen, Bad Urach, Heilbronn und im Kreis Reutlingen. Stadtbusse fuhren teilweise gar nicht und auch der Betrieb in den Ämtern lief nicht wie gewohnt. Am heutigen Dienstag, den 04. Februar ist dann auch der Kreis Esslingen betroffen. Wer seine Termine verschieben kann, sollte lieber nicht versuchen, die Dienste der Kliniken oder der Stadtverwaltung in Anspruch zu nehmen. Dasselbe gilt für die Menschen in Karlsruhe und Kehl.

Am Mittwoch wird es dann vor allem für Eltern in Stuttgart stressig. Denn planmäßig streiken hier an diesem Tag die Beschäftigten der Kindergärten sowie des Jugendamts. Ver.di kündigt dazu weitere Warnstreiks in Emmendingen, im Zollernalbkreis, in Albstadt, Balingen, Hechingen und Burladingen, im Kreis Heilbronn in Bad Friedrichshall und Gundelsheim an. Beim Kampf um mehr Geld werden auch Heidelberg und der Kreis Ludwigsburg nicht verschont. Hier wollen die Beschäftigten am Donnerstag ihre Arbeit niederlegen. Die Angestellten in Göppingen, Baden-Baden, Lauffen und Öhringen im Kreis Heilbronn, Neckargemünd im Rhein-Neckar-Kreis sowie in Lörrach schließen sich direkt an. Jetzt bleibt zu hoffen, dass die Arbeitgeber ihre Meinung schnell ändern und sich kooperativ zeigen, bevor die Streiks im Anschluss in die zweite Runde gehen.