Jetzt wird es ernst: Die Pläne sind final und damit entsteht einer der größten Windparks mitten in Baden-Württemberg. Die Windräder haben jedoch einen hohen Preis.
Einer der größten Windparks entsteht wohl schon bald mitten in einem der größten Waldgebiete der Region. Trotz aller Kritik wird das Projekt umgesetzt. Die ersten Details stehen bereits fest.
Es gibt viel Kritik – und weniger Windräder
Deutschland hat sich vorgenommen, bis zum Jahr 2050 Klimaneutral zu werden, und sagt fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdöl und Erdgas in diesem Rahmen den Kampf an. Stattdessen wollen die Verantwortlichen verstärkt auf erneuerbare Energien wie Windkraft setzen. Das Land Baden-Württemberg will die Ziele sogar schon eher erreichen und hat bereits in der Vergangenheit geeignete Flächen analysiert. Eine dieser Gebiete ist der Altdorfer Wald, welcher mit über 80 Quadratkilometern Fläche geeignet scheint.
Konkret wollen Investoren hier über dreißig Windräder bauen. Doch die Kritik war von Anfang an groß. So bemängeln Kritiker, dass extrem viel Waldfläche wegfallen muss, damit die Anlage hier ihren Platz finden kann. Dennoch wurde das umstrittene Vorhaben jetzt offiziell beschlossen und somit entsteht einer der größten Windparks des Landes schon bald mitten in dem Wald in Waldburg. Statt der anfangs geplanten 39 Windräder sollen es jetzt jedoch nur noch 28 sein.
Der Verlust ist riesig – 22 Fußballfelder Wald verschwinden
Verantwortlich für das Mammut-Projekt sind die Investoren, die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm und das Unternehmen iTerra Energy. Da es jetzt ernst wird, haben beide Parteien sich dazu entschieden, die insgesamt sieben betroffenen Gemeinderäte in die Details einzuweihen. Die Veranstaltung fand bereits am Dienstag, den 20. Mai, statt. Viele Kritiker positionierten sich währenddessen vor der Kongresshalle. Sie hielten Plakate, die darauf hinwiesen, dass “Windräder Fledermäuse töten” und “die Gesundheit gefährden”.
Aktuellen Medienberichten zufolge sollen die Verantwortlichen die Zahl der Windräder verringert haben, um die Natur zu schützen. Trotzdem wird eine Fläche von insgesamt 16 Hektar gerodet, um Platz für Industrie zu schaffen. Planmäßig will die Projektgesellschaft die notwendigen Genehmigungen noch dieses Jahr einholen und die Anlage in 2029 in Betrieb nehmen. Zu diesem Zweck wird zunächst bis Ende Juni ein Antrag nach dem Windenergieflächenbedarfsgesetz (WindBG) gestellt, um das Projekt schneller voranzutreiben. Für die geplante Energiewende sind das gute Neuigkeiten. Naturschützer machen sich jedoch trotz der Beteuerungen, dass alle Umweltstandards beim Bau eingehalten würden, gegen die Umsetzung stark. Jetzt bleibt abzuwarten, ob der Zeitplan der Investoren aufgeht.