“Ernste Lage”: Ungeziefer breitet sich in Baden-Württemberg aus

Landwirt in Schutzkleidung und Maske sprüht zur Schädlingsbekämpfung Pestizide auf Orangenbäume.
Symbolbild © istockphoto/Worledit

Die Lage in Baden-Württemberg spitzt sich zu. Denn eine bestimmte Art von Ungeziefer breitet sich in der Region weiter rasant aus. Das sind die schwerwiegenden Folgen.

Fremdes Ungeziefer breitet sich aktuell in weiten Teilen Baden-Württembergs aus. Dabei handelt es sich um ein ernstzunehmendes Problem. Mit diesen Folgen müssen wir aufgrund der wachsenden Population rechnen.

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Die eigentliche Herkunft der Schädlinge, um die es geht, ist Ostasien. Das spiegelt sich auch in deren Namen, “Japankäfer”, wider. Bereits in den vergangenen Jahren entdeckte man Exemplare der Käfer in Teilen Nordamerikas und Europas. Sie sollen dorthin eingeschleppt worden sein. Nachdem die Japankäfer zuletzt in unseren Nachbarländern, Österreich und der Schweiz, gesichtet wurden, droht die Ausbreitung auch hier. Die Population der Japankäfer im Schweizer Grenzgebiet zu Deutschland stellt eine ernstzunehmende Gefahr für Baden-Württemberg dar. Die Insekten können sich nämlich rasant vermehren.

Erkennungsmerkmale der Ungeziefer

Die gefährlichen Insekten lassen sich anhand folgender Merkmale identifizieren. Sie zeichnen sich durch einen grün schimmernden Kopf und Hals sowie braune Flügel aus. Außerdem sind sie ca. 0,8 bis 1,1 Zentimeter groß. Ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal sind die weißen Haarbüschel. Davon zieren insgesamt zwölf den Unterleib der Käfer in Form eines “U”. Selbst wenn das Aussehen der Japankäfer eher harmlos wirkt, ist deren Zerstörungskraft keineswegs zu unterschätzen.

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Landwirtschaft bedroht

Die Lage ist ernst. Denn das Ungeziefer breitet sich in rasendem Tempo aus. Die Schäden, welche die Japankäfer dabei mit sich bringen, sind enorm. Das liegt insbesondere an deren Fressverhalten. Denn die Insekten ernähren sich von Ertragsfrüchten der Landwirte wie Obstbäumen und Gemüsepflanzen. Dabei werden nicht nur die Blätter nahezu vollständig aufgefressen. Die Insektenlarven machen sich auch an den Wurzeln zu schaffen. Die Folge: Die meisten der befallenen Pflanzen sterben ab.

Um die Ausbreitung bestmöglich unter Kontrolle zu bekommen, setzt man nun auf verschiedene Maßnahmen. So wurden beispielsweise zahlreiche Fallen in ganz Baden-Württemberg errichtet. Auch werden Insektizide zur Bekämpfung eingesetzt. Solltet ihr dennoch einen oder mehrere Japankäfer zu Gesicht bekommen, bitten Forscher des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums (LTZ) ebenso um eure Mithilfe. Sendet dazu ein Foto unter Angabe des Fundortes an folgende E-Mail-Adresse: [email protected]. Sollte sich die weitere Ausbreitung am vermeintlichen Fundort bestätigen, wird man weitere Maßnahmen einleiten. Es bleibt zu hoffen, dass wir die Landwirte unserer Region vor dem Schlimmsten bewahren können.