Teuerung und kein Ende: Nun steigt der Preis für das nächste Produkt in Baden-Württemberg, trotz einer guten Ernte in diesem Jahr.
Weil Winzer deutlich mehr für Energie und Glasflaschen ausgeben müssen, soll badischer Wein teurer werden. «Wir müssen den Weinpreis nach oben korrigieren», sagte der Präsident des Badischen Weinbauverbandes, Rainer Zeller, am Montag in Waldkirch (Landkreis Emmendingen). Prozentzahlen für Steigerungen nannte Zeller nicht – das sei Sache eines jeden Betriebes.
Geschäftsführer Holger Klein rechnet bei der Weinlese mit einem «sehr ordentlichen Ertrag und hohen Qualitäten.» Er fügte hinzu: «Es ist erstaunlich, wie die Reben die Trockenheit ausgehalten haben.» Schätzungsweise dürfte der Ertrag 1 bis 1,2 Millionen Hektoliter erreichen. Das wäre deutlich mehr als im vergangenen Jahr, als den Winzerinnen und Winzern der hohe Pilzbefall zu schaffen gemacht hatte.
Im separaten Anbaugebiet Württemberg sind die Aussichten gedämpfter. «Die Weinberge litten vielerorts unter der Dürre des diesjährigen trockenen Sommers», teilte der Geschäftsführer des Weinbauverbandes Württemberg, Hermann Morast, auf Anfrage mit. «Bei deutlichen Ertragseinbußen im Vergleich zu einem Durchschnittsjahr erwarten wir dennoch sehr gute Weinqualitäten.» Die Hauptlese werde Mitte September in allen Regionen Württembergs beginnen. In Baden soll die Hauptlese um den 14. September losgehen, doch einige Betriebe starteten bereits, beispielsweise bei der Rebsorte Gutedel, wie Klein sagte.
Agrarstaatssekretärin Sabine Kurtz (CDU) wies in Waldkirch auf die Folgen des Klimawandels hin. Der Weinbau werde besonders hart getroffen. Bereits seit drei Jahren fördere das Land sogenannte Ertragsversicherungen für die Branche. Abgesichert werden demnach Risiken bei Frost, Sturm und Starkregen. Das Projekt solle fortgeführt werden, sagte Kurtz. /dpa