Erste Flüchtlingsheime in Baden-Württemberg erhalten Wachdienst

Mehrere Polizisten stehen gemeinsam am Straßenrand. Die Beamten haben sich zu einem Einsatz dort versammelt. Alle Männer und Frauen tragen Schutzkleidung der Polizei.
Symbolbild © imago/ Gottfried Czepluch

Die Situation artet aus: jetzt sollen die ersten Flüchtlingsheime in Baden-Württemberg doch tatsächlich einen eigenen Sicherheitsdienst bekommen. Nach dem letzten Vorfall scheint das leider notwendig zu sein.

Die Flüchtlingsheime in Baden-Württemberg sind mittlerweile teilweise zur Zielscheibe geworden. Jetzt sollen die Menschen dort vor Anschlägen beschützt werden.

Schrecklicher Vorfall: Alles hat sich verzögert

Schon lange ist klar, dass das Land nicht genug Unterkünfte für Flüchtlinge hat. So hat das Land bereits Ende des Jahres 2022 entschieden, dass es kürzester Zeit neuen Wohnraum schaffen muss. In dem Zusammenhang wurde auch eine neue Gemeinschaftsunterkunft für Betroffene in dem Ort Meßkirch gebaut. Dabei war der Aufschrei einiger Bürger von Anfang an groß. Nachdem eine Petition gegen die neue Unterkunft eingereicht und abgelehnt wurde, griffen die Gegner dann jedoch zu anderen, schrecklichen Mitteln.

In der Nacht vom 16. Auf den 17. Februar verschafften sich bislang unbekannte Personen Zugang zu dem Gebäude und legten mehrere Feuer. Unter anderem haben sie dabei bewusst Benzin über Stromkabel und eine Trinkwasserleitung gegossen, um einen möglichst großen Schaden zu verursachen. Glücklicherweise war das Heim zu dem Zeitpunkt noch unbewohnt und so kam niemand zu Schaden. Der Sicherungskasten war allerdings ebenfalls stark vom Brand betroffen, weshalb sich die Eröffnung der neuen Bleibe erstmal verschob. Spätestens seit diesem Vorfall ist klar, dass Flüchtlingsheime in Baden-Württemberg mehr Schutz brauchen. Das Landratsamt reagiert sofort und verfolgt einen klaren Plan.

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Das wird teuer: über 100.000 Euro

Nicht alle Flüchtlingsheime in Baden-Württemberg benötigen zusätzlichen Schutz. Dass die Unterkunft in Meßkirch jedoch von Anfang an sehr viel Gegenwind bekam, sehen die Verantwortlichen es als notwendig, einen Sicherheitsdienst zu engagieren. Mittlerweile leben bereits einige Flüchtlinge durch und genau die möchte man vor einer möglichen Wiederholungstat schützen.

Die Entscheidung steht: Die Container-Anlage im Kreis Sigmaringen wird in Zukunft von Sicherheitspersonal bewacht werden. So müssen sich die bis zu 90 Flüchtlinge, die hier irgendwann einmal ihr vorläufiges Zuhause haben werden, keine Sorgen um ihre Sicherheit machen. Günstig ist das allerdings nicht. Aktuell gehen die Verantwortlichen von Kosten bis zu 120.000 Euro aus. Dabei besteht die Hoffnung, dass das Land diese übernimmt. Im schlimmsten Fall bleibt der Kreis auf den Mehrausgaben sitzen.