Die Lage spitzt sich zu in Baden-Württemberg, immer mehr Kreise haben keine Intensivbetten mehr frei.
Die Lage auf den Intensivstationen in Baden-Württemberg spitzt sich weiter zu. In 10 der 44 Stadt- und Landkreise gibt es derzeit maximal noch ein freies Intensivbett für
Erwachsene.Das ging am Donnerstag aus den aktuellen Zahlen der Intensivmedizinervereinigung Divi hervor.
In 7 der 44 Kreise sind demnach sogar alle Betten belegt, etwa im Hohenlohekreis und im Kreis Waldshut. Allerdings können sich die Kreise in gewissem Rahmen untereinander aushelfen, wenn es Engpässe gibt.
Die Zahl der von den Gesundheitsämtern gemeldeten Neu-Infektionen steigt derzeit rasant, am Mittwoch meldete das Landesgesundheitsamt (Stand: 16.00 Uhr) einen Höchstwert von 10 162 binnen eines Tages.Entsprechend steigt auch die Zahl der Patienten, die eine intensivmedizinische Behandlung brauchen – in den vergangenen sieben Tagen um etwa 100.
Die Gesamtzahl der erwachsenen Corona-Patienten auf Intensivstation im Südwesten ist mit rund 440 derzeit noch deutlich niedriger als auf dem Höhepunkt der zweiten (rund 630) und dritten (rund 620) Welle.Allerdings gibt es laut Intensivmedizinern wegen Personalmangels weniger betreibbare Betten als vor einem Jahr. Im Schnitt sind im Südwesten derzeit etwa 10 Prozent aller betreibbaren Intensivbetten für Erwachsene frei, wie aus den Divi-Zahlen hervorgeht.
Zur Einordnung: Laut Divi sind 15 Prozent freie Betten «regional in einzelnen Intensivbereichen zu bestimmten Zeitpunkten nichts Ungewöhnliches». Problematisch werde jedoch ein freier Bettenanteil von unter 15 Prozent oder sogar unter 10 Prozent. «Insbesondere wenn dies in mehreren Regionen und Häusern gehäuft und über längere Zeiträume auftritt. Standardmäßige Verlegungsmöglichkeiten, die manchmal als Puffer dienen können, sind dann in aller Regel aufgrund vieler schwerer Fälle oft nur noch sehr eingeschränkt möglich.» /dpa