Fast 400 Jahre: Kult-Firma in Baden-Württemberg droht das Aus

Eine große Fabrik mit vielen Maschinen und Arbeitern, die im Schichtbetrieb arbeiten. Sie stellen Werkzeuge für die Industrie und Baumaschinen in der Produktionskette her.
Symbolbild © imago/CFOTO

Nach über 300 Jahren erfolgreicher Unternehmensgeschichte droht einer bekannten Firma aus Baden-Württemberg das Aus. Doch es gibt einen hoffnungsvollen Plan für die Rettung.

Jetzt droht einem traditionelles Unternehmen aus dem Ländle das Aus. Doch das gesamte Umfeld will die Firma bei ihrem Rettungsplan unterstützen.

Drohendes Aus: Die Mitteilung kam plötzlich

Dass die Maschinenbauer unter der aktuellen wirtschaftlichen Situation leiden, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Doch es ist bei Weitem nicht nur diese Branche betroffen. Auch zahlreiche Firmen der Möbelindustrie tun sich schwer, angesichts der steigenden Kosten und der sinkenden Nachfrage am Markt zu bestehen. Dazu gehört unter anderem die Kult-Firma Staud mit Sitz in Bad Saulgau. Die GmbH wurde bereits im Jahr 1653 gegründet und hat sich unter anderem auf hochwertige Schranksysteme spezialisiert.

Aktuell beschäftigt das Unternehmen, welches zu der Vivonio Furniture Gruppe gehört, knapp 150 Mitarbeiter. Und genau die dürften die aktuellen Neuigkeiten hart treffen. Denn der Spezialist für hochwertige Schlafzimmermöbel ist offenbar in eine finanzielle Schieflage geraten. Zumindest hat die Firma am vergangenen Mittwoch, den 27. November, Insolvenz am Amtsgericht Stuttgart angemeldet. Nach eigener Aussage sei die finanzielle Situation maßgeblich auf das herausfordernde Marktumfeld zurückzuführen. Der zuständige Insolvenzverwalter Dietmar Haffa von der Anwaltskanzlei Schultze & Braun hat jedoch Hoffnung.

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Optimistischer Blick in die Zukunft: Es gibt einen klaren Plan

Zwar droht dem Unternehmen aktuell das Aus, doch der Insolvenzverwalter will noch nicht aufgeben. Aktuellen Medieninformationen zufolge wolle er stattdessen Investoren finden und die über 300 Jahre alte Firma retten. Laut Staud selbst setze Haffa in diesem Rahmen auf eine Sanierung. Auf der Unternehmenswebseite schreiben die Verantwortlichen, dass der Experte gute Chancen für ein weiteres Bestehen sehe, wenn man jetzt die richtigen Partner dafür finde. Sie erklären zudem, dass sie sich darum bemühen würden, bestehende Aufträge wie geplant abzuarbeiten. Erfreulicherweise hätten sowohl die Kunden und Mitarbeiter als auch die Lieferanten laut Aussage des Unternehmens gezeigt, dass sie das Traditionsunternehmen bei seinem Rettungsplan unterstützen wollten.

Für die Mitarbeiter ist die Insolvenz zwar sicherlich ein großer Schock, doch ihre nächsten Gehälter sind durch das Insolvenzgeld abgesichert. Was dann ab Februar passiert, steht noch in den Sternen. Dasselbe gilt leider auch für die Leuwico GmbH aus Bayern, die sich auf die Einrichtung von Arbeitsplätzen spezialisiert. Denn tatsächlich haben die beiden Konzerne die Insolvenz gemeinsam angemeldet, weil sie zum selben Mutterkonzern gehören. Auch die 100 Mitarbeiter von Leuwico wurden bereits über die Situation informiert und müssen jetzt Geduld beweisen.