Fliegende Zecken breiten sich aus in Baden-Württemberg

Foto: Christian Fischer, CC BY-SA 3.0, wiki

Karlsruhe Insider: Ungeziefer.

Ihr Beiname ist „die fliegende Zecke“: die Hirschlausfliege. Dies hat seinen Grund daher, weil diese Fliege aus der Familie der Lausfliegen optisch den blutsaugenden Spinnentierchen so ähnelt. Die bissigen Insekten werden allmählich zu einer echten Plage, denn sie breiten sich zunehmend in Deutschland aus.

Zwischen August und Oktober hat die Hirschlausfliege Hochsaison. Dann tauchen die Tierchen in Schwärmen auf, bevorzugt in Waldrandgebieten. Denn vorzugsweise befallen sie Hirsche und Rehe, aber auch weitere Säugetiere des Waldes. Doch auch vor Haustieren machen sie nicht Halt, so werden häufig Hunde von ihnen befallen, aber sogar Pferde können zu ihren Opfern werden. Für Tiere ist der Biss der Hirschlausfliege auch überaus schmerzhaft.

Und nun machen sie sogar Jagd auf Menschen. Zwar spüren wir den Biss kaum, wohl aber seine Folgen – und die können sehr unangenehm sein. Sobald die Blutsauer ein Opfer ausgemacht haben, landen sie meist zu mehreren darauf. Als Erstes werfen sie ihre Flügel ab, dann suchen sie sich geschützte Stellen und beißen zu, um Blut zu saugen. Das kann bis zu 20 Minuten lang dauern. Dann folgt die Paarung.

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Hunde und Pferde reagieren häufig auf den Biss mit Hautentzündungen und Quaddelbildung. Vereiterungen sind möglich, ebenso Fieber. Wird so etwas beobachtet, sollte der Tierarzt kontaktiert werden.

Im Hitze-Sommer 2018 wurden Hirschlausfliegen vermehrt in Deutschland gesehen, da dem auch ein warmer Winter vorausgegangen war. Zudem waren sie durch das warme Wetter auch vor ihrer eigentlichen Schwarmzeit bereits aktiv. So etwas könnte nun zum Dauerzustand werden.