Notfall: Gefährliches Tier breitet sich in Baden-Württemberg aus

Eine Person in einem weißen Schutzanzug besprüht eine hochgewachsene Hecke mit einem Spray, das aus einem Schlauch kommt. Dieser führt zu einem verschlossenen Behälter, den die Person auf dem Rücken trägt.
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Es ist eine echte Plage: Ein extrem hartnäckiges Tier breitet sich immer weiter in Baden-Württemberg aus. Dabei richten die kleinen Biester Schäden in Höhe von Tausenden Euros an.

Ein Tier breitet sich seit geraumer Zeit in Baden-Württemberg aus und löst immer wieder Stromausfälle aus. Die betroffenen Städte wissen nicht mehr weiter.

Nichts hilft: Es werden immer mehr

Das Klima in Deutschland verändert sich zunehmend und so breiten sich auch bislang unbekannte oder seltene Tierarten hierzulande immer weiter aus. Während die Rückkehr der Wölfe für Tierschützer ein riesiger Erfolg ist, sorgt ein kleines Insekt für Verzweiflung bei den Bürgern. Denn seit geraumer Zeit breitet sich das extrem hartnäckige kleine Tier in Baden-Württemberg aus und hinterlässt eine Spur des Chaos.

Dabei handelt es sich um die Ameisenart Tapinoma magnum, welche ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt. Problematisch ist, dass die nur bis zu 35 Millimeter großen Plagegeister extrem invasiv und hartnäckig sind. So haben sie mittlerweile ganze Städte für sich eingenommen. Der Ort Kehl im Ruhrgebiet kämpft beispielsweise schon seit vielen Monaten verzweifelt gegen die Ameisen an. Denn diese dringen in Häuser ein, beschädigen Strom- sowie Internetkabel und übernehmen ganze Freizeiteinrichtungen. So musste die Stadt bereits einen Spielplatz sperren, auf dem zu viele der Tiere leben. Weil bislang keine Maßnahme hilft, wird jetzt ein neues Forschungsprojekt ins Leben gerufen.

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Jetzt wird es ernst für die Tiere

Das invasive Tier breitet sich so heftig in Baden-Württemberg aus, dass einige Städte bereits kreativ mit ihren Lösungen geworden sind. So hat die Stadt Kehl in der Vergangenheit versucht, die Ameisen mit heißem Schaum zu bekämpfen. Doch auch das Heißwasser-Schaum-Gemisch konnte die Krabbeltiere nicht stoppen. Um geeignete Gegenmaßnahmen zu finden, unterstützt das Land das Forschungsprojekt rund um die Ameise im kommenden Jahr voraussichtlich sogar mit 210.000 Euro.

Planmäßig soll das Projekt von den Wissenschaftlern der Naturkundemuseen in Stuttgart und Karlsruhe durchgeführt werden. Dabei wird der Fokus auf der Analyse der aktuellen sowie zukünftigen Dynamik der aktuellen Ameisen-Invasion liegen. Ziel ist es, die explosionsartige Ausbreitung mit einer fundierten Wissensgrundlage in Bezug auf die Tiere endlich eindämmen zu können. Aktuell steht die finale Zusage für die Finanzspritze seitens des Landesparlaments noch aus. Doch laut dem finanzpolitischen Sprecher der Grünen soll es sich dabei lediglich um eine Formalität handeln.