Frühere Schulpflicht soll eingeführt werden in Baden-Württemberg

Einige Schüler sind auf dem Weg zur Schule, sie gehen in den Unterricht
Symbolbild © istockphoto/LSOphoto

Die aktuellen Probleme in Baden-Württemberg könnten wohl durch eine frühere Schulpflicht gelöst werden. Doch dieser Plant gilt nicht für alle Kinder.

Derzeit gibt es Diskussionen um eine frühere Schulpflicht für bestimmte Kinder in Baden-Württemberg. Der Ruf nach einer früheren Einschulung wird immer lauter, weil die Probleme in den Schulen konstant größer werden. Eine Partei fordert jetzt sogar eine Änderung des Schulgesetzes in Baden-Württemberg.

Frühere Einschulung in Baden-Württemberg

Fast schon entschieden fordert die CDU eine frühere Schulpflicht in Baden-Württemberg. Bei Kindern mit Förderbedarf soll die Schulpflicht demnach ein Jahr früher beginnen. Das geht aus einem aktuellen Positionspapier des CDU-Landesvorstands hervor. In einer Testphase könne man sich sogar vorstellen, zweieinhalb Jahre vor der regulären Einschulung anzufangen. Zu den größten Hürden würden dabei wohl Sprachprobleme gehören. Deshalb müsse man versuchen, die Kinder bis zum ersten Schultag auf den gleichen Sprachstand wie den Rest der Klasse zu bringen.

Um möglichst große Erfolge zu erzielen, wolle man sich auf die Jüngsten konzentrieren. In der frühkindlichen Bildung geht es darum, die Sprache in den Vordergrund zu stellen. Um diese Forderung bis 2026 umzusetzen, braucht es laut der CDU finanzielle Mittel. Die Bildungspolitik in Baden-Württemberg solle daher die frühkindliche Bildung unbedingt in ihren Aufgabenkatalog aufnehmen.

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Fachkräfte für neue Aufgaben gewinnen

Dabei bleibt jedoch die Frage, woher das notwendige pädagogische Personal kommen soll. Schon jetzt ist der Fachkräftemangel eklatant. Würden die Aufgaben in der frühkindlichen Bildung zunehmen, würde dies ebenfalls bedeuten, dass auch mehr Personal zum Einsatz kommen muss. Hier kann sich die CDU eine Wiedereinstiegsprämie in Form einer Einmalzahlung für die Fachkräfte vorstellen. Diese würde sich gezielt an Menschen richten, die ihren Beruf eigentlich nicht mehr ausüben, weil sie zum Beispiel schon in Rente sind. Über die Höhe der Prämie machte die CDU bislang allerdings keine Angaben.

Es ist dabei fraglich, ob es wirklich der richtige Weg ist, Menschen aus ihrem wohlverdienten Ruhestand zurück in den Lehrberuf zu holen. Eine nachhaltige Lösung mit Zukunft ist dies wohl kaum. Derzeit besteht die Forderung nach einer früheren Schulpflicht nur in einem theoretischen Papier der CDU. Es bleibt also abzuwarten, ob sich dieses ambitionierte Vorhaben wirklich so umsetzen lässt.