In Baden-Württemberg bricht bei Audi ein neues Kapitel der Umstrukturierungen und Einsparungen an. Der Automobilriese plant Schritte, die nicht nur die Produktion betreffen, sondern auch die Arbeitsplätze.
Der große Hersteller von Premiumfahrzeugen hat sich unter dem Dach des Volkswagen-Konzerns zu einem Symbol für innovative Technik, Leistung und Design entwickelt. Doch Audi gerät zunehmend unter Druck, weshalb es jetzt zu massiven Einsparungen unter anderem in Baden-Württemberg kommt.
Audi und die “Liste des Grauens”: Ein Plan, der Angst verbreitet
1909 in Ingolstadt gegründet, hat sich Audi über die Jahrzehnte hinweg als einer der bekanntesten Luxus-Autobauer etabliert. Besonders deutlich wurde das vor einem Jahr, als die Deutschen die VW-Tochter zu ihrer beliebtesten Automarke gekürt haben. Aber jetzt kündigt Audi Einsparungen an, die sowohl die gesamte Belegschaft als auch den Standort Baden-Württemberg zu erschüttern drohen. Man möchte Kosten senken, und zwar drastisch. Hierzu kursiert ein Maßnahmen-Plan mit dem schrecklichen Titel “Liste des Grauens”. Und die Einschnitte, die geplant sind, gehen an die Substanz.
Es klingt wie ein Unding in diesen Tagen, doch tatsächlich spielt man hier mit dem Gedanken, Löhne zu kürzen. In Zeiten, in denen die Lebensmittelpreise um bis zu 30 Prozent gestiegen sind, sollten Lohnkürzungen wirklich kein Thema sein. Doch Audi meint es mit seinen Einsparungen ernst – sowohl in Baden-Württemberg als auch in Bayern. Denn betroffen von diesen radikalen Maßnahmen sollen das Werk in Neckarsulm als auch in Ingolstadt sein. Neben den kleineren Gehältern möchte man zusätzlich Zulagen streichen. Außerdem drohen ganze Arbeitsbereiche wegzufallen. Zwar heißt es so schön, dass diese Bereiche “ausgelagert” werden. Doch in diesem Fall verlieren die entsprechenden Mitarbeiter mit hoher Wahrscheinlichkeit ihren Job – egal, wie man es ausdrückt.
Kürzungen bei Löhnen und Zulagen: Manche Arbeitsbereiche sollen komplett wegfallen
Angestellte aus der technischen Entwicklung, dem Vertrieb und der Logistik haben besonders zu kämpfen. Denn in erster Hinsicht sind es ihre Bereiche, die als gefährdet gelten. Doch damit nicht genug. Im Zuge der Einsparungen in Bayern und Baden-Württemberg plant Audi, den Einsatz von Leiharbeitern massiv auszuweiten. Diese Entscheidungen betreffen nicht nur die Arbeitsbedingungen, sondern werfen auch einen Schatten auf die Zukunft der langjährigen Mitarbeiter. Die Angst vor einem massiven Personalabbau wächst, während die Gewerkschaft und Betriebsräte mit aller Kraft gegen diese Pläne kämpfen.
Trotz dieser unschönen Entwicklung wird bei den laufenden Verhandlungen zwischen Management und Arbeitnehmern deutlich: An der Jobgarantie bis 2029 wird man hier nicht rütteln. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird. Doch die Sorge der Belegschaft in den genannten Werken ist in diesen Tagen absolut berechtigt.