Haushalte sollten jetzt schnell reagieren und unter Umständen zum Arzt gehen. Denn ein Virus breitet sich in Baden-Württemberg aus. Das Klärwerk in Stuttgart bestätigt die Ausbreitung offiziell.
Ein Virus breitet sich aktuell stark in Baden-Württemberg aus. Der Gesundheitsminister des Landes bittet die Bürger, sofort zu reagieren und im Zweifel ihren Arzt aufzusuchen.
Achtung! Virus im Wasser in Baden-Württemberg nachgewiesen
Das Robert Koch-Institut entnimmt regelmäßig Wasserproben und prüft diese auf gefährliche Viren. In Baden-Württemberg wurde jetzt Alarm geschlagen. Denn Ende 2024 wurden in verschiedenen Orten Polioviren im Abwasser der Klärwerke nachgewiesen. Neben München, Bonn und Köln ist auch die Landeshauptstadt Stuttgart betroffen.
Um zu verhindern, dass das Virus sich in Baden-Württemberg ausbreitet, fordert der Gesundheitsminister Manfred Lucha die Bürger jetzt dazu auf, ihre Impfhefte zu suchen und zu prüfen, ob sie gegen die Erreger geschützt sind. Denn die Folgen einer Infektion sind ernst zu nehmen. Den Experten zufolge werden die Enteroviren bereits durch Berührungen sowie über die Atemluft oder verunreinigtes Wasser übertragen.
Gefährlich: Es kann zu Lähmungen kommen
Während eine Infektion für viele Betroffene nur Fieber, Schluckbeschwerden und Erbrechen bedeutet, kann es tatsächlich auch zum Befall des zentralen Nervensystems und der daraus entstehenden Kinderlähmung kommen. Allen ist demnach daran gelegen, die Ausbreitung des Virus in Baden-Württemberg im Keim zu ersticken. Dazu sollten Eltern vor allem darauf achten, dass ihre Kinder alle drei notwendigen Schutzimpfungen abgeschlossen haben. Im Regelfall sollte das schon ab dem 12. Lebensmonat der Fall sein. Wenn Impflücken bestehen, können Bürger diese jetzt bei ihrem Hausarzt schließen, um eine Lähmung auszuschließen.
Doch es gibt auch gute Neuigkeiten. Denn scheinbar handelt es sich bei den im Abwasser gefundenen Polioviren nicht um den Wildtyp. Stattdessen wurden abgeschwächte Erreger nachgewiesen, die auf die früher standardmäßig angebotene Schluckimpfung zurückgehen. Wer diese veraltete Form des Impfung erhalten hat, kann sechs Wochen lang Polio-Erreger ausscheiden, die ungeimpfte Menschen infizieren können. Da die Methode in Deutschland seitens der Ärzte längst nicht mehr verwendet wird, besteht auch die Möglichkeit, dass die Abwasser-Viren aus dem Ausland eingeschleppt wurden. In jedem Fall sollten Bürger jetzt reagieren und sich um ihren und den Schutz ihrer Kinder kümmern.