Es steht nicht gut um die deutschen Bildungseinrichtungen. Um der verstärkten Gewalt entgegenzuwirken, ist jetzt ein Gegenstands-Verbot an Schulen in Baden-Württemberg geplant. Noch steht die endgültige Entscheidung darüber aber noch aus.
In der Bundesrepublik steigt die Anzahl an Straftaten, vor allem mit bestimmten Tatwerkzeugen. Häufig sind es dabei die Jüngeren, die sie verüben. Deshalb plant Baden-Württemberg nun ein Gegenstands-Verbot an Schulen, um die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen und für mehr Sicherheit zu sorgen. Ob dieses aber tatsächlich in Kraft tritt, bleibt abzuwarten.
Ein verzweifelter Kampf für mehr Sicherheit an Schulen
Die geplante Initiative für das Messerverbot an Schulen kommt von Thomas Strobl, dem Innenminister von Baden-Württemberg. Man will dadurch die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen erhöhen. In einem Schreiben an die Kultusministerin Theresa Schopper betonte Strobl die wachsende Gefahr durch Messerangriffe und wies darauf hin, dass insbesondere Schüler vor solchen Bedrohungen geschützt werden müssten. Ein solches Verbot würde dabei nicht nur präventiv wirken, sondern auch ein deutliches Zeichen gegen Gewalt im Schulalltag setzen.
Aktuell gibt es einige Vorfälle von Messerangriffen an Schulen, beispielsweise an einer Schule in Ettenheim. Strobl machte in seinem Brief deutlich, dass Schulen zwar bereits das Recht hätten, Waffenverbote in ihre Hausordnungen aufzunehmen, aber ein flächendeckendes, gesetzlich verankertes Verbot unverzichtbar sei. Nur so könne man sicherstellen, dass alle Bildungseinrichtungen in Baden-Württemberg einheitlich handeln würden. Man müsse vor allem präventiv gegen potenzielle Gefahren vorgehen.
Gesetzliche Änderungen sollen für mehr Sicherheit sorgen
Das Kultusministerium Baden-Württembergs reagierte bereits auf Strobls Initiative und arbeitet an einer Änderung des Schulgesetzes. Diese soll tatsächlich ein generelles Waffenverbot an allen Schulen umfassen. Somit geht die Umsetzung deutlich über Strobls Vorschlag hinaus. Mit einer landesweiten Regelung möchte man nicht nur auf aktuelle Vorfälle reagieren, sondern auch langfristig die Gewaltprävention an Schulen stärken.
Allerdings mahnt die Bildungsgewerkschaft GEW, dass ein Messerverbot allein nicht ausreiche. Die Landesvorsitzende der GEW betont die Bedeutung von Schulsozialarbeit als zentrales Instrument zur Gewaltprävention. Während in vielen Gymnasien bereits Sozialarbeiter vorhanden seien, würden sie leider noch an Grundschulen fehlen. Hier bräuchte es mehr Unterstützung. Nicht nur mehr Personal sei nötig, sondern auch höhere Qualitätsstandards, um den Herausforderungen an Schulen besser begegnen und Gewalt nachhaltig vorzubeugen zu können.