Darüber sind die Meinungen geteilt: Die Geldkarten für Flüchtlinge wurden nun in Baden-Württemberg freigegeben. Während die einen nur Nachteile in der Karte sehen, sind die anderen absolut überzeugt.
Eine kleine Karte sorgt für Freude und Unmut gleichermaßen. Die Geldkarten für Flüchtlinge wurden in Baden-Württemberg freigegeben. Die Erwartungen sind allseits hoch und die erste Kritik wird laut.
Regelleistung lediglich für den täglichen Bedarf
Viele Flüchtlinge kommen allein nach Deutschland und lassen ihre Familie im Heimatort zurück. Um die Familien zu Hause zu unterstützen, überweisen die Asylsuchenden oft Geld nach Hause. Diese Auslandsüberweisungen liegen laut der Bundesbank jährlich bei mehr als 22 Milliarden Euro. Dabei sind die monatlichen Leistungen für jeden Einzelnen gar nicht so hoch. Flüchtlinge, die als Asylsuchende in Deutschland sind, haben einen Anspruch auf Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, wenn sie über kein Einkommen und Vermögen verfügen. Als alleinstehende Asylbewerber steht ihnen eine Regelleistung in Höhe von 460 Euro pro Monat zu, mit der die Kosten des täglichen Bedarfs wie Nahrung, Kleidung und Gesundheitspflege gedeckt werden sollen.
Keine Überweisung ins Ausland: Probleme durch Einschränkungen häufen sich
Um diese Auslandsüberweisen zu unterbinden, gibt Baden-Württemberg die Geldkarten für Flüchtlinge frei. Diese Geldkarten sind weder ein Ersatz für das Konto noch vergleichbar mit einer EC-Karte oder einer Kreditkarte. Mit den guthabenbasierten Karten bezahlen die Flüchtlinge bargeldlos in Geschäften, um den Bedarf des täglichen Lebens abzudecken. An bestimmten Kassen des Einzelhandels ist mit diesen Karten sogar eine Bargeldhebung in Höhe von 50 Euro pro Person und in Einzelfällen sogar mehr gebührenfrei möglich. Auch Überweisungen und Lastschriften für die Miete oder den Strom lassen sich vereinzelt vornehmen. Allerdings ist es mit diesen Geldkarten nicht mehr möglich, Überweisungen ins Ausland zu tätigen.
Viele Menschen kritisieren jedoch genau diese Einschränkungen und die daraus resultierenden Probleme, die die Nutzung dieser Karte mit sich bringt. Die Erhöhung der Bargeldauszahlung ist von den Flüchtlingen schriftlich zu beantragen und individuell zu prüfen, was einen enormen Verwaltungs- und Personalaufwand bedeutet. Außerdem funktionieren die Karten nicht einwandfrei, sodass häufig zusätzlich noch technische Probleme auftreten. Mittlerweile fordern deshalb bereits einige, die Geldkarten ohne jegliche Einschränkungen auszugeben. Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Freigabe der Geldkarten in Baden-Württemberg weiter entwickelt.