Mega-Projekte, die Millionen Euro verschlingen, haben es in Deutschland bekanntlich schwer. Doch nun soll tatsächlich ein riesiger neuer XXL-Windpark in Baden-Württemberg eröffnen. Die Planungen laufen auf Hochtouren.
Windparkanlagen haben in Deutschland viele Befürworter, aber auch ebenso viele Gegner. Nun wurde ein neues Projekt genehmigt und ein riesiger XXL-Windpark soll schon bald eröffnen. Das könnte die Energiezukunft Baden-Württembergs über Jahrzehnte hinweg maßgeblich beeinflussen.
Zwischen Baumkronen und Visionen
Mitten im Altdorfer Wald, einem der größten Waldgebiete Baden-Württembergs, planen die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm gemeinsam mit iTerra Energy einen bedeutenden Schritt in Richtung Energiewende. Auf einer Fläche, die sich über mehrere Gemeinden erstreckt, will man bis zu 39 Windenergieanlagen des Typs Vestas V172-7.2 errichten. Diese könnten jährlich rund 170.000 Haushalte mit Strom versorgen und etwa 400.000 Tonnen CO₂ einsparen.
Die Projektfläche umfasst dabei Gebiete in den Gemeinden Baienfurt, Baindt, Bergatreute, Schlier, Vogt, Waldburg und Wolfegg. Die Flächen gehören größtenteils dem Land Baden-Württemberg und dem Fürstlichen Haus Waldburg-Wolfegg-Waldsee. Trotz der ambitionierten Pläne regt sich Widerstand, insbesondere in Vogt. Denn die Bürgerinitiativen äußern Bedenken hinsichtlich des Eingriffs in die Natur und möglicher Auswirkungen auf Trinkwasserquellen.
Riesiger XXL-Windpark: Fakten und Perspektiven, die Meinungen spalten
Die geplanten Windkraftanlagen des dänischen Herstellers Vestas sollen eine Nabenhöhe von 199 Metern und eine Gesamthöhe von 285 Metern erreichen, was sie zu den größten in ganz Oberschwaben machen würde. Mit einer Nennleistung von 7,2 Megawatt pro Anlage könnten sie jährlich etwa 15 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren.
Der Zeitplan für den Windpark sieht vor, dass 2025 der Antrag nach dem Windenergieflächenbedarfsgesetz gestellt wird, um das Genehmigungsverfahren zu starten. Die Genehmigungsphase ist bis 2026 angesetzt, gefolgt von Bauvorbereitungen und dem eigentlichen Bau in den Jahren 2027 und 2028. Die Inbetriebnahme der Windräder ist für das erste Quartal 2029 geplant. Die Projektgesellschaft betont, dass man trotz des beschleunigten Verfahrens keine Abstriche bei den Umweltstandards machen wolle. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung und das immissionsschutzrechtliche Verfahren sollen sicherstellen, dass die Anlagen keine negativen Auswirkungen auf Mensch und Natur haben.