Große Sorgen: Geld für Flüchtlinge halbiert in Baden-Württemberg

Das ist die aktuelle Bezahlkarte, mit der Flüchtlinge die Dinge des täglichen Lebens einkaufen können. Mit der Karte geht man ganz normal in den Supermarkt, wie mit einer EC-Karte. Im Hintergrund sind die Flüchtlinge zu sehen, die mit der Karte Geld erhalten.
Symbolbild © imago/Sven Simon

Tausende Menschen müssen die Last ihrer Erlebnisse schultern. Doch anstatt mehr Hilfe anzubieten, halbiert man nun das Geld für Flüchtlinge in Deutschland. Sämtliche Zentren sind maßlos überlastet.

Obwohl die wenigen Anlaufstellen, die wir in Deutschland haben, ohnehin ums Überleben kämpfen, halbiert man indessen auch noch das Geld für die Flüchtlinge. Wer dringend Unterstützung braucht, bleibt oft sich selbst überlassen. Und das hat bekanntlich sehr oft fatale Folgen.

Gefährliche Lücke: Warum die Kürzung der Hilfen katastrophale Folgen hat

Gewalt, Flucht, Unsicherheit – für viele Geflüchtete ist das Trauma allgegenwärtig. Doch anstatt hierzulande Schutz und Ruhe zu finden, halten neue Probleme die betroffenen Menschen davon ab. Sie stoßen auf eine undurchsichtige Bürokratie, Ignoranz, aber nicht immer auf ausreichende Mittel. Dennoch kürzt man jetzt die ohnehin schon knappen Mittel. Wenn der Bund das Geld für Flüchtlinge halbiert, wird sich das auch auf die Länder auswirken. Die Kriminalitätswelle in Baden-Württemberg ist so schon schockierend genug. Wenn es jedoch noch weniger Hilfen für Flüchtlinge geben wird, kann man sich die Konsequenzen ausmalen.

Oft sind psychosoziale Zentren (PSZ) für viele die einzige Anlaufstelle. Doch diese können nur einen Bruchteil der Betroffenen versorgen. Im Jahr 2022 erhielten lediglich 3,1 Prozent der traumatisierten Geflüchteten dort Hilfe – eine erschreckend geringe Zahl angesichts der Dringlichkeit der Lage. Von diesen Zentren gibt es in Deutschland gerade einmal 51 an der Zahl. Und selbst diese kämpfen mit prekären Finanzierungen. Dennoch ist für dieses Jahr geplant, dass das Geld für Flüchtlinge so gut wie halbiert wird. Somit hat man für 2025 das Bundesprogramm für psychosoziale Zentren von 13 auf 7 Millionen Euro reduziert.

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Zwischen Überlebensmodus und Verzweiflung: Die dramatische Lage der Traumatisierten

Das Trauma endet nicht mit der Flucht. Viele Betroffene erleben auch hier Gewalt – sei es in Unterkünften, durch lange Wartezeiten oder durch den erschwerten Zugang zu Hilfesystemen. Manche entwickeln sogar erst hierzulande ernsthafte Symptome, weil sie zuvor im Überlebensmodus nur noch funktioniert haben.

Diese Menschen drängt man nun in noch prekärere Situationen. Sozialleistungen bleiben aus, die Obdachlosigkeit droht. Das System scheitert, weil man es unterfinanziert. Es ist ein System, das Menschen, die Schutz suchen, noch tiefer ins Trauma stößt.