Großstadt in BW will kostenloses Parken abschaffen für E-Autos

Autobesitzer mit Elektroauto
Symbolbild

Eine Großstadt will die Elektromobilität fördern. Daher ist das Parken von E-Autos seit fast zehn Jahren kostenlos. Bis jetzt…

Seit fast 10 Jahren dürfen E-Autos kostenlos parken. Doch nun möchte die Stadt das abschaffen. Denn aus Sicht des Tiefbauamtes hebelt das kostenlose Parken die Zielsetzung des Parkraummanagements aus. Das Angebot soll nicht fortgeführt werden.

E-Autos werden immer bedeutender

Die Elektromobilität hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Und sie soll noch weiter steigen.

Die Stadt Stuttgart möchte die Alternativen Antriebe fördern. Deswegen bot sie bislang kostenfreies Parken für E-Autos an. Dieses Angebot gab es fast 10 Jahre.

Doch mittlerweile hat sich die Meinung geändert. Die Stadt und das Tiefbauamt sehen in diesem Angebot einen Fehlanreiz. Deshalb läuft diese Regelung ab dem 31. Dezember 2022 aus.

Für E-Autofahrer bedeutet dies natürlich ein großer Nachteil.

Parkplätze in Stuttgart sind Mangelware

Nach der Subvention im Jahr 2012 ist die Anzahl der E-Autos gestiegen. 2012 lag noch bei 1.000 Autos. Mittlerweile gibt es ca. 12.000 Plug-in-Hybride und 8.500 E-Autos.

Diese durften bislang in der Schwaben-Metropole kostenfrei parken. Ein attraktives Angebot. Doch es gibt ein Problem: die Anzahl der Parkplätze in Stuttgart. Denn diese sind sehr begrenzt.

Das kostenlose E-Parken hebelt die Zielsetzung des Parkraummanagements aus. Dies meint das städtische Tiefbauamt. „Parkdruck und Parksucher steigen, es gibt zunehmend Beschwerden über E-Autos, die Parkbereiche zuparken.“ So lautet die exakte Kritik des Amtes.

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Dazu kommt: Pendler nutzen das Angebot ebenfalls. Nun prüft die Stadtverwaltung, ob das kostenfreie Parken fortgeführt werden kann.

Die Stadt prüft den Sachverhalt kritisch

Führt die Stadt Stuttgart das Angebot des kostenlosen E-Parkens fort, verzichtet sie außerdem auf viel Geld. Schätzungsweise auf eine Million im Jahr 2023. Dies gibt die StZ an.

Aus diesem Grund und auch wegen des steigenden Parkdrucks und Parksucher beschäftigt sich die Politik mit diesem Thema.

Natürlich sollen weitere Anreize für den Ausstieg aus dem Verbrenner geschafft werden. Dennoch muss das kostenlose Parkangebot kritisch angeschaut werden. Das sagt Andreas Winter von den Grünen zu der Problematik.

Auch andere Parteien sehen dieses Thema als kritisch an. Vor allem die SPD, das Linksbündnis, die Fraktion Puls und die AfD in Stuttgart sind kritisch.

Denn dieses Angebot bedeutet auch eine Ungleichbehandlung der Bürger. Es profitieren hauptsächlich diese davon, die sich die teuren E-Autos leisten können.

Eine Option wäre es, das Parkangebot für reine E-Autos zu erhalten und lediglich die Plug-in-Hybride herauszunehmen. So lautet zumindest der Vorschlag der CDU.

Nach der Sommerpause berät sich der Gemeinderat. Dieser wird dann wohl zeitnah entscheiden. Und zwar ob und wie das E-Parken fortgeführt wird.