Die deutsche Wirtschaft bröckelt. Auch einst florierende Branchen sind betroffen. Die Autozulieferer in Baden-Württemberg trifft es besonders hart, denn sie stecken in einer tiefen Krise. Es sind Arbeitskräfte und sogar ganze Standorte bedroht.
Die Autoindustrie in Baden-Württemberg steht vor erheblichen Herausforderungen. Steigende Kosten und eine sinkende Investitionsbereitschaft belasten die Branche schwer. Sind die deutschen Autozulieferer in Baden-Württemberg für diese Krise gerüstet? Vieles deutet darauf hin, dass sie es nicht sind. Nun müssen strikte Maßnahmen folgen, um Konzerne vor der Pleite zu retten.
Die aktuelle Situation in der Autoindustrie
Was der Automobilindustrie in Deutschland zu schaffen macht, sind vor allem hohe Kosten und eine zurückgehende Kauf- und Investitionsbereitschaft. Während einige Unternehmen wie Mahle weiterhin Erfolge verzeichnen konnten, kämpft der Autozulieferer Marquardt mit einem Umsatzrückgang. Eine schwierige Situation, aus der es keinen einfachen Ausweg gibt. Im Geschäftsjahr 2023 verzeichnete das Familienunternehmen einen Umsatz von knapp 1,4 Milliarden Euro. Das entspricht einem glimpflichen Rückgang von 2,2 Prozent. Trotz der schwarzen Null zeigt sich die Marquardt-Gruppe besorgt über die Zukunft.
Harald Marquardt, CEO des Unternehmens, äußerte sich besorgt über den Industriestandort und warnte vor einem massiven Verlust von Arbeitsplätzen. Bereits im vergangenen Jahr hatten mehrere Familienunternehmen aus der Region Standortnachteile in Deutschland beklagt. Marquardt sieht sich insbesondere von der Politik im Stich gelassen, die seiner Meinung nach nicht genügend Unterstützung biete.
Ein Stellenabbau droht
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, plant Marquardt sogar, mehr Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern. 2023 baute man weltweit rund 700 Stellen für diese ungeliebte Strategie ab. Für 2024 sind weitere 150 Stellenstreichungen in Deutschland geplant, da sinkende Auftragseingänge das Unternehmen zwingen, die Belegschaft anzupassen. Die finanziellen Reserven sind ebenfalls geschrumpft und CEO Harald Marquardt betont die Notwendigkeit politischer Unterstützung, da viele Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg nur eine geringe Umsatzrendite erzielen.
Neben der Politik kritisiert Marquardt auch die Gewerkschaften und warnt vor hohen Lohnforderungen, die Industriearbeitsplätze gefährden könnten. Trotz der Herausforderungen sieht er die Zukunft seines Unternehmens nicht völlig negativ. Für 2024 erwartet Marquardt weiterhin schwierige Bedingungen, ist aber optimistisch, dass das Unternehmen mittel- und langfristig wachsen werde. Er vertraut auf die globale und motivierte Belegschaft, um die Herausforderungen zu meistern und das Unternehmen langfristig wieder auf Erfolgskurs zu bringen.