Kahlschlag: Mercedes verkauft alle Autohäuser in Baden-Württemberg

Ein großer Mercedes-Stern glänzt als Daimler-Logo von Mercedes und prangt auf dem riesigen Firmengebäude. Im Licht einer Laterne ist im Vordergrund ein Baum zu erkennen. Im Hintergrund geht gerade die Sonne unter.
Symbolbild © imago/ Olaf Döring

Trotz Protesten und Aufruhr kommt es nun zum Kahlschlag: Mercedes verkauft alle seine Autohäuser in Baden-Württemberg. Hier gibt es die Einzelheiten zu den Reaktionen und den weiteren Schritten des Megakonzerns.

Diese gnadenlose Ankündigung sorgt für Aufsehen, insbesondere bei den Angestellten: Mercedes verkauft alle seine Autohäuser in Baden-Württemberg. Hier gibt es alle Hintergrundinformationen.

Traurige Gewissheit

Die aktuelle Wirtschaftslage sowie der Wandel in der Automobilbranche zwingen viele Unternehmen in die Knie. Selbst ein weltbekannter Konzern wie Mercedes-Benz bleibt hiervon nicht verschont. Bereits Anfang des Jahres wurde unternehmensintern darüber diskutiert, alle Autohaus-Niederlassungen bundesweit zu schließen. Nun herrscht diesbezüglich Gewissheit: Mercedes verkauft alle seine Autohäuser in Baden-Württemberg und den restlichen Bundesländern. In ganz Deutschland sind somit 60 Niederlassungen von der Schließung und dem anschließenden Verkauf betroffen. Damit steht auch das Schicksal von rund 8.000 Mitarbeitern auf dem Spiel. Diese wollen sich jedoch nicht einfach so geschlagen geben.

Kampflos aufgeben, keine Option

Aufgrund der Bestätigung von Mercedes, dass alle Autohäuser in Baden-Württemberg verkauft werden sollen, kam es bereits zu einigen Protesten, unter anderem in Reutlingen und Tübingen. Für die meisten Beschäftigten ist der Konzernentschluss nicht akzeptabel. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass Mercedes-Benz die Entscheidung mit notwendigen finanziellen Einsparungen begründet. Dabei habe die gesamte Belegschaft zum Wohl des Unternehmens in der Vergangenheit bereits auf zahlreiche Leistungen verzichtet. Weitere Kompromisse seien daher keine Option. Stattdessen wolle man geschlossen gegen die geplanten Schließungen der Autohaus-Niederlassungen vorgehen. Mit zunehmender Zeit wird der Ton gegenüber der Geschäftsleitung seitens der IG Metall immer rauer. Dennoch scheint es zu diesem Zeitpunkt unumstößlich, dass Mercedes alle seine Autohäuser in Baden-Württemberg verkaufen will.

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Verhandlungen um Zukunftsabsicherungen

Nachdem die Entscheidung von Mercedes, alle Autohäuser in Baden-Württemberg zu verkaufen, offiziell ist, denkt man intern bereits an die weiteren Schritte. Den Mitarbeitern sollen aufgrund der schwerwiegenden Unternehmensentscheidung keine zusätzlichen Nachteile entstehen. Den Arbeitnehmervertretern sei es daher ein wichtiges Anliegen, entsprechende Zukunftsabsicherungen für alle Beschäftigten treffen zu können. Derzeit befindet man sich diesbezüglich in einer intensiven Verhandlungsphase. Man hoffe auf eine Einigung bis zum Sommer.