Kahlschlag: XXL-Stellenabbau in Baden-Württemberg – “Desaster”

Riesige Kraftwerke stoßen eine Menge Abgase in Form von dicken Wolken aus. Es handelt sich um mehrere große Industrie-Anlagen mit Schornsteinen, die für die deutsche Wirtschaft aber auch klimaschädliche Ausstoße stehen.
Symbolbild © imago/Rupert Oberhäuser

Das ist ein harter Schlag für die Region. Denn eines der wichtigsten Unternehmen Baden-Württembergs kündigt nun einen wahren XXL-Stellenabbau an. Nicht umsonst spricht die Gewerkschaft bereits von einem Desaster.

Er ist einer der bedeutendsten Arbeitgeber im Ländle. Doch nun drohen 25 Prozent der Beschäftigten ihre Arbeit zu verlieren. Das zumindest ist der Plan im Rahmen des nächsten XXL-Stellenabbaus in Baden-Württemberg.

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Zwar lebt hier der reichste Deutsche. Jedoch kommt es derzeit in Baden-Württemberg bei etlichen Firmen zu einem Stellenabbau. Jüngstes Beispiel dafür ist Thyssenkrupp. Der Autozulieferer Thyssenkrupp Automotive Body Solutions will gleich an vier Niederlassungen im Raum Heilbronn Personal abbauen – und zwar massiv. Bis zu einem Viertel der Angestellten könnte der Job genommen werden. Diese Maßnahmen gelten für die Werke in Heilbronn, Weinsberg, Leingarten (alle Kreis Heilbronn) sowie Mühlacker (Enzkreis).

Das Unternehmen begründet diesen XXL-Stellenabbau in Baden-Württemberg mit einem starken Rückgang der Nachfrage. Besonders betroffen sind die Bereiche Serienfertigung und Anlagenservice, aber auch Jobs in der Verwaltung stehen auf der Kippe. Hintergrund: Kunden wie Porsche und Audi bestellen weniger Karosserieteile – auch bei ihnen läuft es aktuell nicht rund. Erst vor Kurzem hat Porsche selbst mitgeteilt, 1.900 Stellen streichen zu wollen. Die Reaktionen auf die Pläne von Thyssenkrupp, die die vier Standorte betreffen, fallen heftig aus. Die IG Metall und der Betriebsrat sprechen von einem “Desaster” und werfen der Geschäftsführung mangelnde Transparenz vor.

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Viele Beschäftigte hätten bereits in der Vergangenheit auf Vorteile verzichtet, um den Standort zu stärken. Jetzt fühlen sie sich im Stich gelassen, was man ihnen wohl nicht verdenken kann. Trotzdem kündigt Betriebsratsvorsitzende Tina Kurz an, dass man um jeden einzelnen Job bis zum Ende kämpfen werde.

Besonders bitter: Noch im vergangenen Jahr hat Thyssenkrupp in Leingarten eine neue Fertigungshalle eingeweiht. Dieses Segment soll zwar vom Abbau verschont bleiben, doch für viele andere Mitarbeiter ist die Nachricht ein Schock. Denn das Unternehmen galt lange als sicherer Arbeitgeber in der Region. Nun jedoch drohen bis zu 230 Arbeitsplätze bei Thyssenkrupp Automotive Body Solutions wegzufallen. Wie viele Jobs am Ende tatsächlich abgebaut werden, hängt von den nächsten Verhandlungen ab. Doch die Dimension des geplanten Abbaus lässt erahnen, wie ernst die Lage für viele Beschäftigte ist.