Kein Urlaub: Reiseunternehmen insolvent aus Baden-Württemberg

Die Passagiere und Fahrgäste befinden sich an Deck eines großen Fahrgastschiffes, wo sie Getränke und Speisen zu sich nehmen. Das Schiff befindet sich auf einer Rundfahrt auf einem Fluss oder einem anderen Gewässer. Ein Reiseunternehmen aus Baden-Württemberg ist jetzt insolvent.
Symbolbild © imago/Russian Look

Ein beliebtes Reiseunternehmen aus Baden-Württemberg ist aufgrund finanzieller Schwierigkeiten insolvent gegangen. Die Nachricht kommt für viele überraschend – vor allem für die Mitarbeiter, die nun ohne Job dastehen. 

Inzwischen hat man allen Angestellten die Verträge gekündigt. Das Reiseunternehmen aus Baden-Württemberg, das als moderner Anbieter für Urlaubsreisen bekannt war, kämpfte mit der Wirtschaftskrise – bis es letzten Endes insolvent gehen musste.

Von der Corona-Krise ins finanzielle Desaster: Diese Fehler führten zum Bankrott

Dem Veranstalter blieb nichts anderes übrig: Er musste alle Reisen absagen. Dass die Kunden, die bereits gebucht hatten, an ihr Geld kommen, ist noch eine Herausforderung. Vor vollendeten Tatsachen allerdings stehen inzwischen alle Mitarbeiter des insolventen Reiseunternehmens aus Baden-Württemberg. Man hat ihnen zum Ende des vergangenen Januars gekündigt. Dabei war die Firma noch so jung. Erst im September 2023 hatte man sich in Heilbronn gegründet. Die Idee dahinter war ambitioniert: Pauschalreisen zu attraktiven Preisen anzubieten, mit einem Fokus auf den Mittelmeerraum. Doch bereits ein reichliches Jahr später ist schon Schluss.

Dass das Baden-Württemberger Reiseunternehmen insolvent ist, wissen wir bereits seit Ende 2024. Seitdem versucht WE-Flytour mit Händen und Füßen, einen Investor zu finden – bisher ohne Aussichten auf Erfolg. Die Folgen sind drastisch: Alle gebuchten Reisen wurden storniert, die 19 Mitarbeiter verloren ihren Job. Viele Reisende hatten bereits ihren Urlaub gebucht und stehen nun vor einer großen Frage: Sehen sie ihr Geld je wieder? Wer einen Reisesicherungsschein des Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) besitzt, kann eine Erstattung beantragen. Das geht online oder mit der guten alten Post. Andere Gläubiger, die noch Forderungen gegen das Unternehmen haben, müssen sich in die sogenannte Insolvenztabelle eintragen. Diese Liste erfasst alle offenen Schulden eines insolventen Unternehmens. Hier zeigt sich, welche Gläubiger Anspruch auf eine Rückzahlung haben. Dabei begleicht man in der Regel nur einen Teilbetrag der Forderungen. Abhängig ist das auch davon, wie viel Geld aus der Insolvenzmasse eigentlich zur Verfügung steht.

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WE-Flytour war von Anfang an auf Expansion ausgelegt. Die Gründer investierten kräftig in Werbung und Promotion, um sich in der hart umkämpften Reisebranche zu etablieren. Enttäuschung war die Folge. Nach der Corona-Krise hatte die Branche zwar einen Boom erlebt, aber das Reiseunternehmen aus Baden-Württemberg konnte davon nicht profitieren und musste insolvent gehen. Möglicherweise waren falsche Entscheidungen im Spiel – zu viel Wachstum, zu wenig Stabilität.

Noch immer laufen Gespräche mit möglichen Investoren. Doch bisher hat niemand Interesse gezeigt, den laufenden Reisebetrieb zu übernehmen. Ob es wirklich einen Neustart geben kann oder ob das junge Unternehmen endgültig gescheitert ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Dass sich die Reisewelt ohnehin im Umschwung befindet, sieht man auch hieran: Ein Urlaubsland der Deutschen nimmt jetzt Eintrittsgeld.