Konsequenzen bei Mercedes: Werk in Baden-Württemberg

In einem Werk von Mercedes arbeiten Angestellte an der Produktion der neuesten Modelle. Eine silberne Karosserie hängt an gelben Stahlträgern. Darunter schraubt ein Mann. Die Fabrikhalle erscheint riesig.
Symbolbild © imago/Hans-Günther Oed

Nun wird es ernst für einen der größten Autobauer Deutschlands. Bei Mercedes kündigt man Konsequenzen an, die auch ein Werk in Baden-Württemberg betreffen. Genau hier befindet sich sogar der wichtigste Produktionsstandort.

Der Automarkt stagniert in Deutschland und in vielen anderen Ländern, in welche die hiesigen Autobauer gern mehr exportieren würden. Nun zieht Mercedes aus der schwierigen wirtschaftlichen Lage Konsequenzen, die ein Werk in Baden-Württemberg betreffen.

Bei Mercedes-Benz kriselt es und der Konzern reagiert

Mercedes-Benz richtet seinen Fokus zunehmend auf das Luxussegment. Schwerer, teurer und edler sollen die neuen Autos des Konzerns sein. Doch genau dieser Bereich bereitet dem Stuttgarter Autobauer aktuell Probleme. Vor allem die Nachfrage nach den Spitzenmodellen S-Klasse und EQS sinkt stetig – und das global. Um auf diese Entwicklung zu reagieren, hat Mercedes-Benz bereits im letzten Jahr in der hochmodernen Factory 56 in Sindelfingen in Baden-Württemberg die Nachtschicht gestrichen. Im vierten Quartal 2024 steht nun eine weitere Maßnahme an. Der Betrieb für diese Modelle wird auf eine einzige Schicht reduziert. Kürzungen bei der Produktion sind also die Maßnahme der Wahl angesichts der sinkenden Nachfrage nach Benz-Autos. Trotz dieser Maßnahmen versichert Mercedes aber, dass die Stammbelegschaft davon nicht negativ betroffen sei.

So bleibt die Produktion anderer Modelle, wie der E-Klasse und des GLC, von diesen Einschränkungen unberührt. Hier läuft nach wie vor der Dreischichtbetrieb. Besonders enttäuschend sind jedoch die Verkaufszahlen des EQS, der als vollelektrisches Vorzeigemodell ursprünglich große Hoffnungen weckte. Auch die bisher als zuverlässig geltende S-Klasse verliert an Fahrt, was für Mercedes zur Herausforderung werden könnte. Vielleicht kommt es daher in Zukunft zu weiteren Kürzungen und Konsequenzen.

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Globale Herausforderungen für Mercedes

Ein wesentlicher Faktor für die sinkende Nachfrage nach Luxusfahrzeugen ist der schwächelnde Absatzmarkt in China. Hier muss Mercedes-Benz nun, nachdem man sich in den letzten Jahren stark nach Asien fokussiert hatte, Marktanteile abgeben. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten in China betreffen besonders den Premiumsektor, was sich also auf die Verkaufszahlen von Luxusautos auswirkt. In Reaktion darauf hat Mercedes-Benz eine Gewinnwarnung ausgegeben. Vor diesen Herausforderungen bleibt der schwäbische Autobauer also nicht unberührt.

Obwohl Mercedes in die Factory 56 über 730 Millionen Euro investiert hat, bleibt der Absatz der S-Klasse und des EQS insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Diese Modelle drohen zum Risiko für die Zukunft des Unternehmens zu werden. Mercedes steht nun vor der Aufgabe, die sinkende Nachfrage zu bewältigen und seine Marktposition im umkämpften Premiumsegment zu sichern. Es bleibt abzuwarten, ob die aktuellen Anpassungen ausreichen, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.