Lage verschärft: Ungeziefer breitet sich in Baden-Württemberg aus

Landwirt in Schutzkleidung und Maske sprüht zur Schädlingsbekämpfung Pestizide auf Orangenbäume.
Symbolbild © istockphoto/Worledit

Nicht nur Hitze und Trockenheit setzen der heimischen Flora dieses Jahr zu. Auch ein besonders lästiges Ungeziefer breitet sich in Baden-Württemberg aus und gefährdet die Pflanzenwelt.

Der sogenannte Japankäfer, ein Schädling aus Fernost, lässt Förster im Südwesten Deutschlands verzweifeln. Das schädliche Ungeziefer breitet sich in Baden-Württemberg aus und befällt zunehmend heimische Pflanzen und Bäume. Nun warnen sogar Forscher vor seiner fortschreitenden Ausbreitung und den damit verbundenen Folgen für die Umwelt.

Der Japankäfer: Schrecken der Landwirte

Obwohl sein Aussehen auf den ersten Blick niedlich erscheinen mag, ist der Japankäfer dennoch eine Bedrohung. Von kleiner Gestalt und von einer metallisch-grünen Farbe samt weißen Haarbüscheln geprägt, ist er leicht zu entdecken. Ursprünglich aus Japan kommend, wird er immer häufiger in Nordamerika und Europa gesichtet. Nun breitet sich das Ungeziefer auch vermehrt bei uns in Baden-Württemberg aus und bedroht die Arbeit der hiesigen Landwirte.

Im Juli fing der Pflanzenschutzdienst männliche Exemplare des Insekts in Freiburg sowie in Weil am Rhein ein. Unweit der deutsch-schweizerischen Grenze in Kloten bei Zürich vermutet man ebenfalls eine Kolonie des Käfers. Dass man es nun scheinbar mit einer vollständigen Population nördlich der Alpen und auf deutschem Bundesgebiet zu tun hat, ist besorgniserregend, lässt das Landwirtschaftliche Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg verlauten.

Zerstörerischer Käfer bedroht Landwirtschaft

Das besonders Tückische am Japankäfer ist, dass er erst einmal sehr harmlos aussieht und kaum vom gewöhnlichen Maikäfer zu unterscheiden ist. Nur die auffallenden weißen Haarbüschel enttarnen ihn als asiatische Gattung. Trotzdem bereitet das Ungeziefer Landwirten, Bauern und Gartenbesitzern in Baden-Württemberg Kopfschmerzen, denn der Käfer ist viel gefräßiger als andere, heimische Insektenarten.

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Nachdem man zuerst die männlichen Exemplare entdeckt hat, sind auch vermehrt weibliche Käfer aufgetaucht, die natürlich die Population extrem ansteigen lassen. Erkennen kann man sie am schimmernden, gründlichen Äußeren, den weißen Haarbüscheln und einer braunen Flügeldecke. Dabei ernährt sich der Japankäfer von einer Vielzahl von Pflanzen. Obstbäume, Gemüsepflanzen und Zierpflanzen treffen seinen Geschmack, wodurch er erhebliche Schäden in der Landwirtschaft anrichten kann.

Das kann man gegen die Bedrohung durch den Japankäfer tun

Um der Plage Herr zu werden, bittet das LTZ um die Mithilfe der Bevölkerung. Wer einen Japankäfer findet, soll ein Foto machen und es den Behörden schicken. Sie kümmern sich dann so schnell wie möglich um entsprechende Maßnahmen. Damit will man rechtzeitig ein weiteres Anwachsen der Population verhindern. Der Faktor Zeit ist hier entscheidend, denn speziell die jungen Larven sind für alle Pflanzenblätter gefährlich.

Bereits viele Dutzend Falle wurden aufgelistet und man tauscht sich auch mit den Kollegen aus Frankreich und der Schweiz aus, um die weitere Ausbreitung des Japankäfers einzudämmen. Bei Landwirten kommen zudem Insektizide und andere biologische Kontrollmaßnahmen zum Einsatz. Mann hofft, die Käferplage bald unter Kontrolle zu bekommen.