Macht nur Verluste: Der unrentabelste Blitzer steht in Baden-Württemberg

Geschwindigkeitskontrolle an einer Straße
Symbolbild © istockphoto/typhoonsky

Ein Blitzer in Baden-Württemberg macht nur Verluste. Trotzdem steht er schon seit Jahrzehnten.

In einer Stadt in Baden-Württemberg steht der wohl unrentabelste Blitzer Deutschlands. Obwohl er nur Verluste einfährt, wurde er bisher nicht abgebaut. Wir erklären, warum die Anlage stehen bleibt.

Unbeliebte Anlagen

Vermutlich haben alle Autofahrer eins gemeinsam: Sie hassen Blitzer. Wer zu schnell fährt und die Anlagen nicht bemerkt, muss oft hohe Strafen zahlen. Für die Städte rentiert sich das ungezügelte Fahrverhalten der Deutschen dank zahlreicher Geschwindigkeitskontrollen oft. Auch die Region Stuttgart profitiert von Temposündern. Immerhin registrierte die Stuttgarter Verkehrsüberwachung mit der aktuellen Jahresbilanz 490.875 Verstöße.

Viele Verstöße bedeuten dank des verschärften Bußgeldkataloges auch hohe Einnahmen. Die Region Stuttgart kann sich nicht beklagen, denn sie nahm im vergangenen Jahr 19,99 Milliarden Euro allein durch Blitzer ein. Doch es gibt durchaus auch Blitzer, die mehr Verluste als Gewinne einfahren. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist ein bestimmter Blitzer in Baden-Württemberg. Er steht im Ort Grunbach in Remshalden und rentiert sich offensichtlich gar nicht.

Der unrentabelste Blitzer

Autofahrer dürfen im Kern des Ortes Grunbach 50 Kilometer pro Stunde fahren. Das wird durch einen stationären Blitzer kontrolliert. Die Anlage steht Medienberichten zufolge bereits seit dreißig Jahren an Ort und Stelle und hat seitdem insgesamt gerade einmal 985 Euro eingebracht.

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Ganze 27-mal kam de Blitzer bisher zum Einsatz und erwischte Temposünder. Leider stehen diesen Einnahmen etwa 5.000 Euro Ausgaben gegenüber. Damit ist er der wohl unrentabelste Blitzer in Baden-Württemberg. Der Grund, warum er noch nicht abgebaut wurde, überrascht.

Das ist der Grund

Man könnte meinen, dass eine Geschwindigkeitskontrolle, die rote Zahlen schreibt, überflüssig ist. Zumal die Anlage die letzte stationäre ihrer Art ist, die im Landkreis steht. Scheinbar lässt die Stadt den Blitzer stehen, weil er einen sentimentalen Wert für die Bürger hat. Dreißig Jahre zuvor hat er seinen Platz bekommen, da sich an der Stelle ein schwerer Verkehrsunfall ereignet hatte. Der Blitzer lohnt sich also zwar nicht finanziell, doch er erinnert an die Tragödie und daran, nicht zu schnell zu fahren. Die Leiterin der Abteilung Straßenverkehr im Amt für öffentliche Ordnung in Stuttgart erklärt, dass er seinen Nutzen damit erfülle. Immerhin sorge er für mehr Sicherheit in der Region. Die Verluste dafür nimmt man in Kauf und der Blitzer darf bleiben.