Nach 150 Jahren: Größtes Wolfsrudel lebt in Baden-Württemberg

Ein Wolfsrudel mit vier verschiedenen Wölfen ist im Wald unterwegs. Die Tiere laufen über eine grüne Wiese und kommen aus dem Dickicht. Sie laufen entspannt, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben.
Symbolbild © istockphoto/Ondrej Prosicky

Die Wölfe sind zurück, doch sie leben gefährlich. Nach einem tragischen Unfall im vergangenen Jahr lebt das größte Wolfsrudel jetzt dennoch in Baden-Württemberg. Allerdings unter Aufsicht.

Nachdem Wölfe in Deutschland lange als ausgerottet gegolten hatten, lebt jetzt ein großes Wolfsrudel mitten in Baden-Württemberg. Es sind mehr als fünfundzwanzig Tiere.

Tragisch: das Rudel ist erloschen

Experten gingen schon Mitte des neunzehnten Jahrhunderts davon aus, dass es keine Wölfe mehr in Deutschland gibt. Schuld daran soll vor allem die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes gewesen sein. Umso erfreulicher ist es, dass seit einigen Jahren immer mehr der Tiere hierzulande gesichtet werden. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) ging im April dieses Jahres sogar von insgesamt 1.601 Tieren aus.

Darunter sollen sogar zweihundertneun Rudel und vierundsechzig Paare sein. Diese haben sich jedoch vor allem die Bundesländer Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen als Heimat ausgesucht. Im Ländle soll es aktuell nur drei sesshafte Tiere geben. In dem Gebiet gab es bis Ende 2023 sogar ein Wolfsrudel. Dazu gehörte auch ein Welpe, welcher als erster Nachwuchs seit 150 Jahren gefeiert wurde. Doch Wölfe leben gefährlich, da sie nicht an die Straßen und ihre Gefahren gewöhnt sind. So wurden kurz hintereinander sowohl das Junge als auch die Mutter nach Autounfällen tot aufgefunden.

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Keine Gitter und Käfige

Aktuell lebt kein frei lebendes Wolfsrudel mehr in Baden-Württemberg. Dafür jedoch laut Aussage des Inhabers das größte in ganz Europa. Dabei handelt es sich um etwa dreißig Tiere, die in einem riesigen Gehege im Wildpark Bad Mergentheim ihr Zuhause gefunden haben. Die Tiere leben hier zwar in Gefangenschaft, doch der Besitzer achtet darauf, dass die Gehege möglichst naturnah gestaltet werden. So wird zum Schutz der Besucher nur die Mindestmenge an Maschendrahtzaun verwendet, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Wer dem außergewöhnlichen Park einen Besuch abstattet, kann die 30 Wölfe daher ohne Gitter beinahe hautnah erleben. Zudem leben hier viele weitere Tierarten. Der Park selbst schreibt auf seiner Internetseite, dass mittlerweile knapp fünfzig Arten sich die Fläche von fünfunddreißig Hektar teilen. Viele Gehege haben dabei gar keine sichtbaren Trennungen, sodass kleine und große Gäste freien Blick auf die Tiere genießen können.